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    Baader Bond Markets  562  0 Kommentare "Europa in den Zeiten des Terrors"

    19. November 2015. MÜNCHEN (Baader Bank). Es ist nicht leicht, sich in diesen Tagen des Terrors mit trivialen Themen wie der Zinsentwicklung an den Kapitalmärkten zu beschäftigen. Aber dennoch ist es zwingend notwendig, zur „Normalität“ zurückzukehren. Dies wird allerdings nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen sein und hängt auch sehr stark mit den Ereignissen der kommenden Tage zusammen. Diese Art von Terror unterscheidet sich von den bisherigen Formen, die insbesondere den älteren Generationen noch bewusst sind. Eine Baader-Meinhof-Gruppe, eine IRA oder auch eine RAF wurden durch Maßnahmen der Staatsgewalt geschwächt und haben dadurch den bewaffneten Kampf eingestellt. Dieser Illusion sollte man sich in Falle von IS nicht hingeben.

    Denn bisher wollten Attentäter überleben und ihren Triumpf genießen. Die Kämpfer des IS hingegen sind daran interessiert, möglichst viele - aus unserer Sicht - unschuldige Menschen mit in den Tod zu reißen und sich somit im Ranking der Märtyrer weit oben zu platzieren. Diese perfide Art des Mordens macht Angst und verfehlt nicht das von den Terroristen verfolgte Ziel der Verunsicherung. Um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren, hat die französische Regierung diverse Maßnahmen ergriffen und wird u.a. auch mit militärischer Gewalt antworten. Sicherlich ist nachvollziehbar, dass man in solchen Ausnahmesituationen keine Rücksicht auf Verschuldungsgrenzen nehmen wird und sich nicht mehr an die im Vertrag von Maastricht festgeschriebenen Grenzen gebunden fühlt. Doch diese Grenzen wurden bereits vorher nicht nur von Frankreich ständig missachtet. War Frankreich vor Monaten noch willens, sich auf den Pfad der Tugend zurückzubewegen, so wird es in dieser Situation in Europa keine Regierung geben, die mahnend das Einhalten der Haushaltsdefizitgrenzen fordert. Denn zumindest finanziell werden auch die anderen Staaten einen Beitrag leisten müssen und somit das gesamte Konstrukt der Schuldenbegrenzung aushebeln. Flüchtlingswelle, Griechenlandkrise und Terrorbekämpfung werden also zukünftig immer mehr die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und vielleicht auch der amerikanischen Notenbank (Fed) beeinflussen.

    Insbesondere die Diskussionen über eine mögliche Zinsanhebung in den USA wird erst am Abend des 16. Dezember - also kurz vor Weihnachten – beendet sein. Zu konträr sind die aktuellen Konjunkturdaten, um daraus eine Tendenz herauslesen zu können. So waren am Dienstag die Zahlen zur jährlichen US-Kerninflation i. H. v. + 1,9 Prozent als Signal pro Zinserhöhung zu deuten, aber die anschließend veröffentlichten Daten zur US-Industrieproduktion konterkarierten das Bild innerhalb kürzester Zeit. Denn die Produktion war während der vergangenen zehn Monate sieben Mal rückläufig gewesen. Dies zeugt noch nicht von einer nachhaltigen Belebung der US-Wirtschaft und könnte daher manchen US-Notenbanker zum Umdenken bewegen. Und gestern Abend wurde das Protokoll der letzten Fed-Sitzung veröffentlicht, das von den meisten Marktteilnehmern wieder als Signal für eine Zinserhöhung gewertet wird. An Weihnachten wissen wir mehr!

    EZB macht Banken Hoffnung auf Regulierungspause

    Bei all den Belastungen, die Niedrigzinsen und Regulierungsanforderungen mit sich bringen, muss die Botschaft, welche von der Europäischen Zentralbank (EZB) kommt, für die Kreditinstitute wie Balsam sein. Denn unbegründet sei die Furcht vieler Geldhäuser vor immer höheren Kapitalanforderungen, heißt es jetzt seitens der EZB. Nach der Untersuchung der Handelsbücher und der Festlegung einer risikounabhängigen Verschuldungsquote (Leverage Ratio) solle es für die Institute zu keinen weiteren Belastungen kommen, versicherte EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger. „Was immer beim Basel-III-Prozess herauskommt, das Gesamtkapital-Niveau sollte auf dem heutigen Niveau bleiben. Das bedeutet aber nicht, dass es für einzelne Banken keine Veränderungen geben wird“, so Lautenschläger.

    Die strengeren Basel-III-Regeln für Banken werden in Europa bekanntlich schrittweise bis zum Jahr 2019 eingeführt. Die Institute müssen bis dahin besonders ihre Eigenkapitalpolster aufbauen, um mögliche Verluste abzufedern.

    Laut EZB, die seit gut einem Jahr für die Aufsicht der Großbanken im Euro-Raum zuständig ist, werden die großen globalen Projekte in der Bankenaufsicht voraussichtlich Ende kommenden Jahres abgeschlossen sein. Sorgen in der Branche, es könnte danach eine weitere Regulierungswelle unter dem Stichwort Basel IV auf die Institute zurollen, wies Lautenschläger nun in Frankfurt zurück. „Das ist wirklich weit entfernt und nichts, was diskutiert wird“, sagte sie.

    Wie sehr die Kreditwirtschaft unter Druck steht, machte in diesen Tagen auch eine Studie der Managementberatung Bain deutlich. Banken hätten ein Gewinnproblem, warnen die Autoren der Studie, wonach die Institute Renditen erwirtschaften, die unter den Kapitalkosten liegen und damit unter den Rendite-Ansprüchen potenzieller Investoren. Dabei kommt Bain auf eine Eigenkapitalrendite von 2,1 Prozent und Kapitalkosten von 7,7 Prozent.

    Als Konsequenz fordert Bain die Banken auf, ihre strukturellen Kosten zu senken. Das Potenzial dafür liege bei 30 Prozent oder 25 Milliarden Euro, was einen Personalabbau von 125.000 Arbeitsplätzen bedeuten würde. Aufgrund der Altersstruktur der Bank-Mitarbeiter kann ein Stellenabbau bis 2025 durch natürliche Fluktuation, Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen abgefedert werden. Doch selbst wenn die Institute diesen radikalen Vorgaben folgen sollten und ihre Kosten entsprechend senken, dann wird sich laut Bain die Kapitallücke in den nächsten zehn Jahren nur verringern, nicht aber schließen lassen, weshalb die Managementberater für 2025 immer noch von einer Kapitallücke von 13 Milliarden Euro ausgehen.

    Dass sich Deutschlands Banken angesichts niedriger Zinsen und hoher Regulierungskosten zu Einschnitten gezwungen sehen, war diese Woche auch der Tenor einer Bankentagung in Frankfurt. Wenn Banken mit Stellenabbau reagierten, dürfe man ihnen das nicht vorwerfen, sagte dort der Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen. Er merkte aber auch an, dass derjenige, der nur seine Kosten im Griff habe, das Klassenziel eines stabilen Geschäftsmodells nicht erreichen werde. Fitschen gestand auch zu, dass die Regulierung der vergangenen Jahre den Bankensektor stabiler gemacht habe. Aber nun sei die Zeit reif für eine Regulierungspause, ergänzte sein Kollege Wolfgang Kirsch, Chef der DZ Bank. Und die hat immerhin Sabine Lautenschläger der Branche bereits in Aussicht gestellt.

    Indessen hat sich auch Axel Weber, Verwaltungsratschef der Schweizer UBS und bis 2011 Präsident der Deutschen Bundesbank, zum Thema Niedrig- und Minuszinsen zu Wort gemeldet. So kann nach seiner Einschätzung ein weiteres Absenken des negativen Einlagenzinses, wie ihn die EZB derzeit bei den Banken erhebt, gerade zum Gegenteil dessen führen, was die Notenbank damit bezweckt. Nämlich um den Margendruck zu kompensieren, haben die Banken in der Schweiz sogar teilweise die Kreditzinsen angehoben. Das hängt damit zusammen, dass die negativen Zinsen nicht so ohne weiteres an Privatkunden weitergereicht werden können. Doch kein Schaden ist so groß, er trägt ein Glück in seinem Schoß. Dadurch wurde zumindest der Immobilien-Boom etwas eingedämmt.

    Hellas-Bonds profitieren von Einigung mit Geldgebern

    Nachdem sich die Regierung in Athen am Dienstag mit den internationalen Geldgebern auf weitere Hilfszahlungen geeinigt hatte, zogen die Kurse griechischer Staatsanleihen an. Im Gegenzug gingen die Renditen deutlich zurück und der Zinssatz für Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren fiel erstmals seit einem Jahr unter die Marke von 7,0 Prozent.

    So kletterte eine 2/2025 fällig werdende Step-up-Anleihe (WKN: A1G1UC) auf ein neues Zwölfmonatshoch von über 77 Prozent, nachdem der Titel im April noch bei 46 Prozent notiert hatte. Auch ein bis 4/2019 laufender Bond (A1ZGWQ) kletterte auf sein Jahreshoch von ca. 95 Prozent, was einer Rendite von rund 6,40 Prozent entspricht. Noch im März notierte der Titel mit 59,785 Prozent unter der 60 Prozent-Marke. Damit erreicht die Rendite griechischer Staatsanleihen wieder das Niveau der Endphase der Vorgängerregierung unter Antonis Samaras. Noch im Frühjahr hatte die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe über der Marke von 13 Prozent gelegen.

    Der Auszahlung weiterer 12 Milliarden Euro liegt nun eine Einigung über ein Bündel von Reformen zugrunde. Mit 10 Milliarden Euro sollen die griechischen Banken gestützt werden, die restlichen 2 Milliarden Euro fließen in den griechischen Staatshaushalt. Bei den Banken geht es vor allem um die faulen Kredite, die inzwischen ein Gesamtvolumen von mehr als 100 Milliarden Euro erreicht haben. Etwa ein Viertel der sozial schwächeren Bürger, die ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können, sollen vor einer Beschlagnahmung ihrer Wohnung geschützt werden. So soll niemand seine Erstwohnung verlieren, wenn sie nicht mehr als 170.000 Euro wert ist und das Jahreseinkommen des Eigentümers unter 8.180 Euro liegt. Diese Summe gilt in Griechenland als Armutsgrenze.

    Nur Berufsoptimisten werden glauben, dass bei solchen Regeln kein Betrug möglich ist. Denn wer die Rente für verstorbene Familienangehörige kassierte, der wird auch hierfür eine Lösung finden. Und bei dieser Gelegenheit sei auch der Hinweis an die Politiker gestattet, dass alle EU-Bürger gleich behandelt werden sollten!

    Symbiose der Zentralbanken in USA und China

    Es ist so etwas wie eine Symbiose, mit der man die Beziehung zwischen der US-Notenbank Fed und der People’s Bank of China (PBoC) umschreiben kann. Um den Yuan zu stützen, schöpft die PBoC immer weiter ihre Reserven aus, indem sie Fremdwährungen – und vor allem US-Dollar – verkauft.

    Monatlich wirft Peking auf diese Weise rund 60 Milliarden US-Dollar auf den Markt, mit der Absicht, den Druck von der eigenen Währung zu nehmen. Gleichzeitig aber sorgt diese Maßnahme dafür, dass der US-Dollar nicht zu stark wird. Vor diesem Hintergrund verweist Dow Jones News auf Barry Eichengreen, Wirtschaftsprofessor in Berkeley, der die Frage aufwirft, ob denn nicht die PBoC bereits für die Fed die Wende bei der Geldpolitik indirekt eingeläutet hat. Überspitzt könnte man sagen: Die PBoC macht den Job der Fed.

    Andere Ökonomen sprechen hier von einer „ausgelagerten Straffung der Geldpolitik“. Der Umfang der chinesischen Markteingriffe entspricht einer Straffung der US-Geldpolitik von rund 25 Basispunkten, wie Eichengreen vorrechnet. Die Wende in der US-Geldpolitik hat damit eigentlich schon stattgefunden, zumindest was den Effekt angeht. Die große Unbekannte hierbei ist freilich, wie lange die Kapitalabflüsse aus China anhalten bzw. wie lange Peking weiter in den Markt eingreift.

    So betrachtet hinkt also Fed-Chefin Jane Yellen mit ihrer immer wieder verschobenen Anhebung der Leitzinsen nicht hinterher, sondern hält sich ihr eigenes Pulver nur trocken für den Fall der Fälle. Denn gleichzeitig muss sie auf China Rücksicht nehmen, um mit einem zu starken Dollar nicht die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt abzuwürgen.

    Kapitallieferung für Logistiker

    Bereits jetzt und nicht erst in der Adventszeit machen sich viele Verbraucher auf die Suche nach Geschenken für ihre Liebsten und zwar wie früher in den Geschäften, aber auch im Internet. In Erwartung des daraus resultierenden Versandbooms ließ sich der US-Logistiker UPS von den Investoren bereits jetzt frisches Kapital in Form einer Doppelpack-Anleihe über den Kapitalmarkt liefern. Beide Anleihen zusammen sind 1,2 Milliarden Euro schwer.

    Bei der ersten Anleihe (WKN A18U2E) handelt es sich um einen 5-jährigen Floater im Volumen von 500 Millionen Euro mit einer Fälligkeit am 15.07.2020. Der Kupon wird vierteljährlich angepasst und errechnet sich aus dem 3-Monats-Euribor plus eines Aufschlags von +43 bps. Das Papier wurde zu 100 Prozent emittiert. Bei der zweiten Tranche handelt es sich um eine zehnjährige Anleihe (WKN A18U2F) im Volumen von 700 Millionen Euro Das Unternehmen zahlt dem Investor einen jährlichen Kupon in Höhe von 1,625 Prozent bis zum Laufzeitende am 15.11.2025. Der Bond wurde mit +75 bps über Mid Swap gepreist, was einem Ausgabepreis von 99,708 Prozent entsprach. Die Anleihe verfügt über ein optionales Sonderkündigungsrecht zu Gunsten des Emittenten (Make-Whole-Option). Durch den bei beiden Anleihen gewählten Mindestanlagebetrag von 100.000 Euro dürften diese Bonds überwiegend für institutionelle Anleger interessant sein.

    Aber auch der US-Hersteller von Medizinischen Geräten Thermo Fisher wagte sich mit einer 5-jährigen Anleihe (WKN A18U30) im Volumen von 425 Millionen Euro an den Kapitalmarkt. Die Anleihe ist mit einem jährlichen Kupon von 1,50 Prozent ausgestattet und wird am 01.12.2020 fällig. Das Papier wurde mit +127 bps über Mid Swap gepreist, folglich betrug der Ausgabepreis 99,971 Prozent. Der Bond wurde ebenfalls mit einem optionalen Kündigungsrecht zu Gunsten des Emittenten (Make-Whole-Option) und einer kleinsten Mindeststückelung i.H.v. 100.000 Euro ausgestattet.

    Ebenso aktiv war Continental Rubber of America Corperation, eine Tochter der deutschen Continental. Das Unternehmen refinanzierte 500 Millionen Euro mittels einer 4-jährigen Anleihe (WKN A1Z7C3) und zahlt dafür jährlich bis zum 19.02.2019 einen Kupon von 0,50 Prozent. Die Anleihe wurde mit +55 bps über Mid Swap gepreist, was einen Emissionspreis von 99,739 Prozent ergab. Durch die gewählte Stückelung von 1.000 Euro soll der Kauf dieser Gattung auch für Retail-Investoren ermöglicht werden.

    Das Sorgenbarometer macht seinem Namen alle Ehre

    Normalität und Sicherheit wird von den meisten Menschen als ganz selbstverständlich verstanden. Doch dass dies ein Trugschluss ist, zeigen uns die aktuellen Geschehnisse ziemlich eindrucksvoll.

    So überträgt sich die allgemeine Unsicherheit, die momentan zweifelsfrei herrscht, auch auf den Rentenmarkt. Die Sorgenfalten der Marktteilnehmer werden in diesen Tagen nicht weniger und dies verdeutlicht die Kursentwicklung des Euro-Bund-Future. Denn das Sorgenbarometer macht seinem Namen alle Ehre und setzt seinen seit Tagen anhaltenden Aufstieg fort. So kletterte das Rentenbarometer von seinem Novembertief bei 154,81 Prozent peu à peu bis auf 157,95 Prozent. Der aktuellen politischen Lage geschuldet, stehen deutsche Staatsanleihen als ein Hort der Sicherheit bei den Marktteilnehmern hoch im Kurs. Darüber hinaus sind es nach wie vor Spekulationen um zusätzliche geldpolitische Lockerungsmaßnahem durch die Europäische Zentralbank (EZB), die den deutschen Rentenmarkt stützen und die Kurse weiter in die Höhe treiben. Entsprechend fiel die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe auf die Marke von 0,49 Prozent.

    Charttechnisch wurde gestern die bisherige Widerstandslinie bei 157,67 Prozent überwunden und der Euro-Bund-Future konnte sich inzwischen auf dem erhöhten Niveau stabilisieren. Ein Test der psychologisch wichtigen Marke bei 158 Prozent erscheint in den kommenden Tagen durchaus möglich. Aktuell notiert der Dezember-Kontrakt des Euro-Bund-Future bei 157,93 Prozent. Aber auch der zweite große Widerstand bei 158,60 Prozent sollte nicht unerwähnt bleiben. Nach unten ist die erste Unterstützung bei 156,60 Prozent auszumachen. Nur ein nachhaltiges Durchbrechen dieser Unterstützungslinie würde einen Test der Marke um 154,81 Prozent ermöglichen.

    Doppelter Hattrick für Nullkupon bei Bundschätzen

    Auch in dieser Handelswoche haben sich die Euroländer am Kapitalmarkt für ca. 18 Milliarden Euro refinanziert, ohne dass Rückzahlungen anstanden. So stockte die Slowakei bereits zum Wochenstart zwei Altemissionen (WKNs A1HLL8 / 2018 ; A1ZB9Q / 2029) auf. Am heutigen Donnerstag wird dies auch in Spanien (WKNs A1Z161 / 2018 ; WKN A1Z23N / 2020 ; A1HFHQ / 2022) und Frankreich A0T2FE / 2018 ; A1Z6WT / 2020 ; A1HAW9 / 2022) praktiziert. In einem kleineren Rahmen wurden hierbei auch französische Inflation-linked- Bonds (A1HGEZ / 2024 ; A1GMH7 / 2027; 123136 / 2032) berücksichtigt.

    Bereits einen Tag vorher wurde in Deutschland den Investoren zum sechsten Mal hintereinander eine 2-jährige Bundesschatzanweisung (WKN 110462) als Null-Prozenter zum Kauf angeboten. Als Emissionsvolumen waren 5 Milliarden Euro veranschlagt, allerdings wurden lediglich Gebote für 4,366 Milliarden Euro abgegeben. Die Zuteilung erfolgte unter Berücksichtigung einer Marktpflegequote von 934 Millionen Euro zu einer Durchschnittsrendite von -0,38 Prozent. Besonders bemerkenswert ist aber auch, dass gestern erstmals Portugal 400 Millionen Euro für 6 Monate mit einer Negativrendite von -0,018 Prozent am Geldmarkt aufnehmen konnte. Eine Entwicklung, die zwar von der EZB gewünscht, aber nicht unbedingt gerechtfertigt ist.

    In den USA hingegen standen T-Bills im Gegenwert von insgesamt 113 Milliarden US-Dollar mit den üblichen Fälligkeiten in 4 Wochen sowie 3 und 6 Monaten zum Verkauf. Zusätzlich wurden aber auch 13 Milliarden US-Dollar als inflations-indexierte T-Note mit einer Laufzeit von 10 Jahren begeben.

    Im Herbst fallen nicht nur die Blätter

    Zur Zeit zieht das Sturmtief Heini über Deutschland hinweg und wirbelt eine ordentliche Menge Laub auf. Allerdings nicht die Währung der Euroländer, diese kann sich schon eher damit identifizieren, dass zum Wochenende die Temperaturen drastisch fallen sollen.

    Für die frostigen Temperaturen bei der Gemeinschaftswährung war – wie schon in den vorrangegangenen Wochen – die Aussicht auf eine weiterhin ultralockere Geldpolitik im Euroraum verantwortlich. Wasser auf diese Mühle war die Äußerung von EZB-Chefsvolkswirt Peter Praet, der aufgrund der niedrigen Inflationserwartung besorgt und der Meinung ist, dass der schwache Preisdruck mittelfristig bestehen bleiben wird. So gab die Gemeinschaftswährung von 1,0828 bis auf 1,0629 US-Dollar nach und markierte hierbei ein neues Sieben-Monats-Tief. Aber auch die Anschläge in Paris waren für diesen Kursrückgang mitverantwortlich, da noch nicht abgeschätzt werden kann, ob diese auch wirtschaftlich negative Folgen haben. Grundsätzlich ist nach Meinung vieler Experten die US-Zinswende im Dezember mittlerweile eingepreist. Zur Stunde konnte sich der Euro auf einem ermäßigten Niveau stabilisieren und notiert bei 1,0675 US-Dollar.

    Aufgrund des gemeinsamen Kampfs gegen den Terror hoffen die Marktteilnehmer auf eine Annäherung zwischen Russland und den westlichen Staaten. Die Gemeinschaftswährung verbilligte sich daher gegenüber dem russischen Rubel von 72,4264 auf 68,6650 russischer Rubel.

    Um ihr Depot vor Wind und Frost zu schützen, fragten Privatanleger in dieser Handelswoche verstärkt Anleihen auf südafrikanische Rand und türkische Lira nach, aber auch die nordischen Währungen, explizit norwegische Kronen, wurden immer wieder aufgerufen.

    Klaus Stopp ist Leiter des Market Making Bonds der Baader Bank. Bitte beachten Sie den Disclaimer der Baader Bank.

    Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.

    Baader Bank AG © 19. November 2015




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    Verfasst von 2Börse Frankfurt
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