DAX
DAX: kommende Woche muss die 9.800er Marke halten, andernfalls droht erneuter Ausverkauf
(DailyFX.de) – Nach der schwächstem Handelswoche seit August 2015, wird die zweite Woche 2016 für den DAX ein Tanz auf dünnem Eis.
„Dünnes Eis“ deshalb, da sich an den Terminmärkten abzeichnet, dass sich die Wetten auf eine Verteidigung der 9.800 mit Verfall am 22.01. zum Wochenschluss erhöht haben.
Da es sich hierbei größtenteils um „Smart Money“ handelt, also Marktteilnehmer, die „gut informiert“ sein dürften und größere Beträge im DAX bzw. an der EUREX umsetzen, ist dies erst eimal sicherlich ein positives Zeichen für die Bullen.
ABER: auch diese Marktteilnehmer können sich irren. Und ausgehend von den Entwicklungen in China in den letzten Tagen sollte durchaus einkaluliert werden, dass es zu erneuten Turbulenzen am chinesischen Finanzplatz kommt.
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Die chinesische Regierung hat am Freitag nach nur vier Tagen die installierten „Circuit Breaker“ wieder abgeschafft.
Diese wurden nach den Turbulenzen im letzten Sommer installiert und sorgten für eine Handelsaussetzung am Aktienmarkt nach einem Kursminus von 7%. Die Herausnahme beinhaltet nun die Überlegung, dass man sich seitens der Notenbank „Zeit erkauft“ um nach einem signifikanten Intraday-Ausverkauf mittels staatlicher Hilfe und Intervention den Markt künstlich zu stabilisieren und wieder hochzukaufen.
Diese Herangehensweise ist sehr kritisch zu sehen, beinhaltet sie doch eine aggressive Manipulation des Marktgeschehens und unterliegen den resultierenden Aufwärtsbewegungen keinerlei fundamentale Treiber.
Fällt der DAX infolge erneuter Nervosität und Unsicherheit nun in der nächsten Woche unter 9.800 Punkte, müssten oben thematisierte abgesichert werden und es könnte im derzeit dünnen Marktumfeld zu einem dynamischen und zügigen Rutsch in Richtung 9.300 Punkte, dem 2015er Jahrestief kommen.
Grundsätzlich schwebt diese Unsicherheit auch bei einer ausgeprägteren Korrekturbewegung über 10.000 Punkte zurück in Richtung 10.400 Punkte kommende Woche wie ein Damoklesschwert über dem Markt.
In der Tat sehe ich eine Aufhellung des charttechnischen Bildes weiterhin erst mit einem Rücklauf über den Bereich um 10.830/870 Punkte, psychologisch betrachtet eventuell gar erst mit einem Rücklauf über die 11.000er Marke.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope