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    Kurioses aus der Schweiz  10089  1 Kommentar Liebe Steuerzahler, bitte zahlt eure Steuern so spät wie möglich!

    Brave Bürger zahlen jedes Jahr pünktlich ihre Steuern. Nicht so in der Schweiz! Dort sollen brave Bürger nämlich künftig ihre Steuern so spät wie möglich zahlen. Hinter dieser kuriosen Anweisung steckt jedoch ein ernstes Anliegen.

    Der frühe Vogel fängt den Wurm – überall locken Frühbucherrabatt, Early-Bird-Deals oder andere Incentives, die uns zum schnelleren Handeln bewegen wollen. Nun sind die Schweizer dem Klischee nach eher ein gemütliches Volk und nicht gerade für ihre Schnelligkeit bekannt. Umso erfinderischer die Schweizer Steuerbehörden: Damit die Schweizer so schnell wie möglich ihre Steuern zahlen, lockt der Fiskus mit attraktiven Zinsen oder Rabattaktionen. Doch damit ist jetzt Schluss! Stattdessen sorgt der Kanton Zug mit einer kuriosen Aufforderung für Schlagzeilen: Lieber Bürger, bitte zahlt eure Steuern so spät wie möglich.

    Hintergrund sind die Negativzinsen, die die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Kampf gegen eine zu starke Aufwertung des Franken eingeführt hat (Mehr dazu hier). Immer mehr Banken geben die Minuszinsen inzwischen an ihre Kunden weiter. Diese müssen damit de facto Geld zahlen, um ihr Erspartes auf dem Bankkonto parken zu können. Die Auswirkungen dessen könnten schon bald auch die Kantone zu spüren bekommen, denn auch ihnen drohen Negativzinsen. Dem will Zug nun entgegenwirken, indem es die Bürger zu einer verzögerten Steuerzahlung auffordert. Auf diese Weise will das Kanton bis zu 2,5 Millionen Schweizer Franken einsparen. Wörtlich heißt es in einer Erklärung der Steuerverwaltung:

    „Mit Blick auf die seit längerer Zeit anhaltende Tiefzinsphase in der Schweiz und die zu bezahlenden Negativzinsen besteht für den Kanton kein Anreiz mehr, die Steuerpflichtigen zu einer frühzeitigen Einzahlung zu motivieren, und damit zu einer Guthabenvermehrung des Gemeinwesens beizutragen. Im Gegenteil, der Kanton hat ein Interesse daran, die Gelder so spät als möglich zu erhalten, damit er auf diesen Guthaben möglichst wenig Negativzinsen bezahlen muss.“

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    In Zug fängt der frühe Vogel also künftig keinen Wurm mehr, stattdessen beißen nicht den Letzten, sondern den Ersten die Hunde.





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