Hält die wichtige Unterstützung im DAX?
Gestern zeigt sich der DAX trotz der vorvorgestrigen Erholung der US-Indizes wieder deutlich schwächer. Das liegt unter anderem daran, dass die Berichtssaison in den USA Fahrt aufnimmt und vorgestern Intel einen schwachen Ausblick abgegeben hat. Zwar konnte das Unternehmen beim Ergebnis die Analystenschätzungen übertreffen, doch bei der Umsatzerwartung für 2016 rechnet Intel nur mit 14 Mrd. Dollar – statt der von Analysten erwarteten 14,2 Mrd. Dollar.
Ist das schon der Hinweis darauf, dass die Technologiebranche insgesamt Probleme hat? Das würde natürlich erklären, warum der Nasdaq100 sich schwer tut, die alten Hochs zu überwinden.
Und auch die anderen Unternehmen, die bisher ihre Zahlen gemeldet haben, lassen gewisse Rückschlüsse zu.
Rohstoffunternehmen im Krisenmodus
Der Rohstoffkonzern Alcoa, der bereits am Montag seine Ergebnisse vorgelegt hatte, fuhr hohe Verluste ein und ist damit ein prominentes Opfer des Einbruchs bei den Rohstoffpreisen geworden. Insbesondere der Preisverfall beim Aluminium macht Alcoa zu schaffen. Und das ist auch der Grund, warum Alcoa die größte Aluminium-Schmelzhütte in den USA, das Werk Warrick in Indiana, nun geschlossen hat.
Wir sehen hier die verheerenden Folgen, welche die niedrigen Rohstoffpreise auf die Rohstoffindustrie haben. Allerdings steigt durch solche Schließungen und die damit einher gehende Angebotsverknappung die Wahrscheinlichkeit einer starken Gegenbewegung, der typische Schweinezyklus eben. Dieser Zyklus ist bei Rohstoffen jedoch recht lang, weil die entstehenden Angebotslücken zunächst durch andere Hersteller geschlossen werden, die einfach die Produktion ihrer unterausgelasteten Förderstätten hochfahren.
Banken auf Erholungskurs
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Deutlich erfreulicher für die Börsen ist hingegen, dass die größte Bank in den USA, JP Morgan, dank massiver Einsparungen gute Gewinne einfahren konnte. So stieg der Reingewinn um knapp 10 Prozent und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Insgesamt gingen die Analysten schon vor diesen Zahlen davon aus, dass die größten Banken in den USA im vierten Quartal den höchsten Gewinn seit 2006, also noch vor der Finanzkrise, erwirtschaften. Hier scheinen zumindest die größten Verwerfungen nach der Finanzkrise überwunden.