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    Chinas Immobilienblase  8170  2 Kommentare Chinas Börsencrash war nur der erste Akt - Nun kocht der Immobilienmarkt über

    Nachdem viele Chinesen durch den Börsencrash bittere Verluste hinnehmen mussten, suchen sie verzweifelt nach einer Anlage-Alternative. Zuflucht wird nun auf dem Immobilienmarkt gesucht, koste es was es wolle. Die Folge: Eine heftige Explosion der Immobilienpreise. Und eine Blase in anderem Gewand. 

    Längste Brücke, höchster Bahnhof, größtes Einkaufszentrum – China ist ein Land der Rekorde und will das – offenbar in sämtlichen Belangen – bleiben. Deswegen macht das Reich der Mitte auch in Sachen Schuldenblase keine halben Sachen. Nach dem furiosen Börsencrash beweisen sich die Chinesen alsbald in einer anderen Disziplin als Weltspitze. Gemäß dem Motto „da geht noch was“ wird nun der Immobilienmarkt befeuert, die lockere Geldpolitik und spekulative Kräfte machen’s möglich.

    Aus den Börsen war ja in den letzten Monaten nicht wirklich viel rauszuholen, wie viele Chinesen, die sich fleißig mit Aktienpaketen eingedeckt haben, leidlich feststellen mussten. Im Gegenteil, die massiven Kurseinbrüche vernichteten insgesamt rund 2,5 Billionen Dollar an Vermögen. Anleger, deren Depot auf dem Höhepunkt der Blase Mitte 2015 einen Wert von umgerechnet rund 50.000 Euro hatten, haben nun auf dem Papier nur noch 27.500 Euro –Tendenz stark sinkend.

    Das Beben war weltweit zu spüren, der Deutsche Aktienindex sah sich die 9000er-Marke zeitweilig nur noch von unten an. Viele glauben, dass das erst der Anfang war und dass uns „China noch ordentlich um die Ohren fliegen wird“, so der Börsenexperte Dirk Müller (mehr dazu hier).

    Mit Blick auf den aktuellen Anstieg der Immobilienpreise kann man ihm getrost Recht geben. In ihrer verzweifelten Suche nach einem guten Ersatz-Investment kaufen die Chinesen momentan alles, was vier Wände und ein Dach hat, koste es, was es wolle.

    FOMO heißt die auf den Finanzmärkten häufig gestellte Diagnose, "the fear of missing out" („die Angst, leer auszugehen“). Mit dieser Volkskrankheit, deren Nährboden der von der Regierung getriebene Kredit-Boom ist, sind die Immobilienpreise in der Metropole Shenzen im letzten Jahr um über 50 Prozent angestiegen. Dagegen erscheint der Immobilienwahnsinn in New York, London oder Sydney schon richtiggehend niedlich.

    Auch Shanghai zieht nach, wie der „Business Insider“ berichtet und wartet mit einem Immobilienpreisanstieg von 24 Prozent innerhalb der ersten zwei Monaten dieses Jahres auf. Wo der Quadratmeterpreis im Januar noch bei rund 33.000 Renminbi (ca. 4.600 Euro) gelegen hat, belief er sich Ende Februar schon auf über 40.000 Renminbi (ca. 5.600 Euro).

    Neben dieser Überhitzung, die die spekulativen Kräfte weiter befeuert, würden die Käufer denn auch immer kreativere Lösungen für die Finanzierung ihrer Wohnanlagen finden. Auf der Website „pinfangwang.com.cn“, übersetzt „Kämpfen-für’s-Haus.com“, können Privatpersonen als Investoren für die Anzahlung des Hauskäufers herhalten.

    Die innerhalb kürzester Zeit anschwellende Immobilienpreisblase deutet also darauf hin, dass der Börsencrash Anfang des Jahres womöglich nur der erste Akt in dem weltweiten Krisendrama war. Gemäß dem klassischen Schema darf im weiteren Verlauf auf den wirklichen Höhepunkt noch gewartet werden. 





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