Aktienindizes könnten an wichtigen Widerständen abprallen - Seite 2
Müssen die Märkte eine Zinsanhebung im April einpreisen?
Das „Beige Book“ dient der Fed zur der Vorbereitung auf die nächste Zinsentscheidung am 26. und 27. April. Ich bekräftige daher die Aussagen aus der Börse-Intern vom 6. April, die zugleich der Titel dieser Ausgabe war: „US-Konjunkturdaten lassen baldige Zinsanhebung zu“.
Darin schrieb ich unter anderem, dass sich der US-Notenbanker Eric Rosengren überrascht zeigte, dass die Finanzmärkte bislang lediglich von einer oder zwei Zinsanhebungen im laufenden Jahr ausgehen. Am 31. März berichtete ich, dass eine US-Leitzinserhöhung im April am Terminmarkt nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 7 Prozent erwartet wurde.
Sollten sich die Märkte tatsächlich irren und die Fed bereits im April den nächsten Zinsschritt vollziehen, dann müssten die Märkte dies einpreisen – tendenziell über fallende Kurse.
Aktienindizes stehen vor wichtigen Widerständen
In diesem Fall würden die Aktienindizes an wichtigen Widerständen abprallen. So steht der DAX zum Beispiel am oberen Ende seiner alten Seitwärtsrange vom März. Deren Hoch wurde am 23. März bei 10.112,17 Punkten markiert. Vorvorgestern erreichte der DAX einen Stand von 10.098,44 Zählern.
Der S&P500 hat zwar das mögliche „Rounding-Top“ aus der Börse Intern vom 10.02.2016 durch den jüngsten Anstieg hinfällig gemacht (siehe folgender Chart), doch steht er nun an einer wichtigen Abwärtslinie, die derzeit bei 2.091 Punkten verläuft (dicke rote Abwärtslinie). Ähnliches gilt für den Dow Jones.
Fazit
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Die wenigen Quartalsbilanzen, die uns zum aktuellen Zeitpunkt vorliegen, bestätigen bislang die Erwartung eines durchschnittlich 8-prozentigen Gewinnrückgangs im 1. Quartal 2016. In diesem Quartal lag auch das Ölpreistief, von dem sich die Notierungen aber inzwischen schon deutlich erholt haben. Zudem beschleunigt sich laut dem Beige Book das US-Wirtschaftswachstum. Für die Zukunft sieht es daher für die Konjunktur und die Aktienmärkte durchaus rosig aus.
Doch damit rückt auch eine Zinsanhebung schon im April in den Bereich des Möglichen. Hier könnten sich die Märkte verspekuliert haben. Über fallende Kurse könnte dieser Irrtum korrigiert werden. Das würde zum Chartbild passen, in dem die Indizes vor wichtigen Widerständen stehen, so dass nun eher ein Rücksetzer zu erwarten ist.
Es kann daher eine sinnvolle Strategie sein, auf dem inzwischen erreichten Kursniveau einige Gewinne mitzunehmen und die Investitionsquote im Depot zu reduzieren. Kommt es dann zu einem Bruch der Widerstände, kann man wieder einsteigen. Und bei einem stärkeren Rücksetzer kann man die Positionen günstiger zurückkaufen
Viele Grüße
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)