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    Absage an Mega-Deal  8325  0 Kommentare Milliardentransaktion in Arzneibranche geplatzt - Was war der Grund?

    Absage an eine Milliardentransaktion in der Arzneibranche: Das Medikamentenunternehmen Dermapharm ist vom Markt. Dermapharm-Eigentümer Wilhelm Beier habe die Bieter wissen lassen, dass er nun doch an seinem Unternehmen festhalten wolle. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf mit dem Verfahren vertrauten Kreise. Das sorgt für lange Gesichter bei den Kaufinteressenten, denn die Auktion war bereits weit fortgeschritten. Vor Wochen hatten die Finanzinvestoren ihre finalen Offerten eingereicht.

    Rückzug nicht zum ersten Mal

    War das nur ein Vortasten des Marktes? Das hatte Beier bereits 2014 schon mal getan, sich aber ebenso wie dieses Mal am Ende gegen eine Transaktion entschieden. Schon damals schon war die kleine Fusionsberatung Ferber für Beier aktiv schreibt die F.A.Z. Nun habe sie in den vergangenen Monaten ein offizielles Mandat für einen neuen Anlauf bekommen. Diesmal jedoch, wurde der Zeitung zufolge ein systematischer Versteigerungsprozess organisiert. Demnach wurden Beteiligungsgesellschaften zu Offerten eingeladen. Im März sollten die in die Vorauswahl gekommenen Interessenten finale Gebote einreichen. In der letzten Runde sollten sich unter anderem BC Partners und Nordic Capital befunden haben. Sie waren bereit, den geforderten Preis von mehr als einer Milliarde Euro zu zahlen.

    Doch es kommt anders

    Doch Beier hat es sich erneut anders überlegt. Und der Grund? Der liegt laut F.A.Z. in der klassischen Schwierigkeit, mit der Privatunternehmer nach einer Transaktion zu tun haben. Wenn sie nicht gerade Schulden zu tilgen oder Verwandte auszuzahlen haben, müssen sie überlegen, wie sie den Erlös aus dem Verkauf neu anlegen. Gerade in Zeiten der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist dies ein noch größeres Problem als noch vor Jahren. Dem Vernehmen nach sei Beier sei zu dem Schluss gekommen, dass sein Geld in Dermapharm doch besser angelegt sei. Warum er erst einmal ein Verkaufsverfahren durchlaufen ließ, bleibt offen.

    Wer ist Dermapharm?

    Das 1991 gegründete Pharmaunternehmen konzentriert sich nach eigenen Angaben auf die Herstellung und den Vertrieb von hochwertigen dermatologischen und allergologischen Arzneimitteln. Mittlerweile fungiert Dermapharm auch Muttergesellschaft für weitere, mittelständische Pharmafirmen, die in einer Unternehmensgruppe zusammengefasst sind. Sie soll jährlich zwischen 400 und 500 Millionen Euro Umsatz und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von knapp 100 Millionen Euro erzielen. Beier schwebte laut F.A.Z. etwa das Zwölffache des jährlichen Ebitda als Kaufpreis vor.
     





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