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    Prognosen  4247  0 Kommentare Warum Analysten so oft falsch liegen

    Börsenanalysten führen ein trauriges Dasein. Normalerweise liegen sie in etwa 50 Prozent ihrer Prognosen daneben, manchmal ist ihre Trefferquote sogar noch schlechter. Sie sind so schlecht, dass man zum Teil bessere Anlageentscheidungen trifft, wenn man eine Münze wirft. Das sind in der Forschung gut dokumentierte Sachverhalte.

     

    Der Hauptgrund für das Versagen von Börsenpropheten liegt in der allgemeinen menschlichen Natur begründet. Menschen neigen generell dazu, prozyklisch zu handeln. Ist der Goldpreis ein paar Monate gestiegen, dann glauben viele, dass Gold noch weiter steigen wird. Haben Immobilien in den letzten Jahren an Wert gewonnen, so meint die Mehrheit der Anleger, dass das immer so weitergehen wird.

    Sind hingegen beispielsweise Aktienkurse gefallen, so ist die allgemeine Stimmungslage, dass Aktien sich nie wieder erholen werden. Wenn wir in die Zukunft blicken, dann sind wir zumeist eines: Trendverlängerer. So wie etwas eine Zeit lang war, so die Meinung der Mehrheit, wird es auch künftig sein.

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    Und genauso erstellen auch die meisten Börsenanalysten ihre Prognosen. Sind die Kurse über eine gewisse Periode hinweg gestiegen, so sind die allermeisten Analysten optimistisch, was die weitere Börsenentwicklung betrifft. Umgekehrt gilt dasselbe. Sind die Kurse gefallen, so sind fast alle angeblichen Experten pessimistisch.

    Besonders interessant wird es, wenn man sich die Begründungen ansieht. Man möchte ja denken, dass Analysten sichthaltige Argumente für ihre Aussagen haben. Sehr häufig läuft es aber so ab. Die allgemeine Stimmungslage ist beispielsweise schlecht, weil gerade die Börsen unruhig waren und Anleger Verluste erlitten haben. Kein Mensch weiß so recht, was genau dazu geführt hat.

    Die Analysten versuchen aber dieses Rätsel zu ergründen und überlegen sich Gründe für die jüngste Entwicklung. Diese Gründe müssen nur einigermaßen plausibel klingen. Im Anschluss wird argumentiert, dass die Börse noch weiter unruhig bleiben wird, weil die herausgefundenen Gründe ja nach wie vor Bestand haben. Oft genug ist man dann plötzlich in Erklärungsnot, denn trotz der angeführten Argumente, entwickeln sich mit einem Mal die Märkte ganz anders als erwartet.

    Nur sehr wenige haben den Mut, sich gegen den Strom zu stellen. Denn letztlich ist das gefährlich. Wer mit der Mehrheit schwimmt und am Ende Unrecht hat, kann sagen: Das hat ja damals jeder so gesehen. Wer hingegen eine Meinung vertritt, die dem allgemeinen Konsens widerspricht, und dann am Ende unrecht hat, bekommt zu hören: Wie konntest du da falsch liegen, das hat doch damals jeder gewusst, dass das anders kommen wird.

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    Daher ist es für einen Börsenprofi viel komfortabler und auch sicherer, mit dem Strom zu schwimmen. Dass seine Aussagen dann für den Anleger zumeist nutzlos sind, steht auf einem anderen Blatt.



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    Hannes Peterreins
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    Dr. Hannes Peterreins hat Mathematik und Philosophie studiert und arbeitet seit 1990 in der Finanzbranche, unter anderem als Risikocontroller im Allianz Versicherungskonzern. 1998 hat er eine Vermögensverwaltung in München gegründet. Der Finanzexperte ist durch eine Reihe von Veröffentlichungen in Erscheinung getreten, unter anderem hat die Bücher „Grundsätze soliden Investierens“ und „Fairness und Vertrauen in der Finanzberatung“ geschrieben. Weitere Informationen unter dr-peterreins.de.
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    Verfasst von 2Hannes Peterreins
    Prognosen Warum Analysten so oft falsch liegen Börsenanalysten führen ein trauriges Dasein. Normalerweise liegen sie in etwa 50 Prozent ihrer Prognosen daneben, manchmal ist ihre Trefferquote sogar noch schlechter. Sie sind so schlecht, dass man zum Teil bessere Anlageentscheidungen trifft, wenn man eine Münze wirft. Das sind in der Forschung gut dokumentierte Sachverhalte.

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