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     582  0 Kommentare Verdi-Streik legt Teile des Frankfurter Flughafens lahm

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit einem Warnstreik hat die Gewerkschaft Verdi am Frankfurter Flughafen fast 400 Flüge ausfallen lassen. Ab der Frühschicht am Mittwochmorgen legten Tausende Beschäftigte etwa bei den Bodenverkehrsdiensten, in der Verwaltung und an den Passagierkontrollen ihre Arbeit nieder, um höhere Löhne im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen durchzusetzen. Seit 08.00 Uhr beteiligten sich dosiert auch Mitglieder der Flughafenfeuerwehr an den Aktionen, ohne dass der Flughafen als Ganzes hätte geschlossen werden müssen. Es wurde aus Sicherheitsgründen nur eine von vier Wachen auf dem größten deutschen Flughafen geschlossen. Der Arbeitskampf sollte bis 15.00 Uhr dauern.

    Laut Flughafenbetreiber Fraport wurden von den 1335 für Mittwoch geplanten Flügen 392 abgesagt. Allein die Lufthansa hatte nach eigenen Angaben 350 Verbindungen meist zu deutschen und europäischen Zielen abgesagt. Davon waren allein 33 000 Fluggäste betroffen. Die Interkontinentalflüge fanden bis auf wenige Ausnahmen statt. Da Verdi noch an fünf weiteren Flughäfen zu Aktionen aufgerufen hatte, musste Lufthansa bundesweit fast 900 Flüge streichen, davon allein 545 an ihrem zweiten Drehkreuz in München.

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    Wegen der Verdi-Aktionen bei Feuerwehr und Fluggastkontrollen wurden die neue Landebahn Nordwest sowie der Flugsteig A geschlossen. Die Fluggesellschaften nutzten andere Flugzeugpositionen und Gates, an denen private Sicherheitskontrolleure beschäftigt sind. Von den rund 20 000 Fraport-Mitarbeitern werden noch rund 12 000 nach dem Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes bezahlt. Es gibt sowohl bei den Passagierkontrollen als auch bei den Bodenverkehrsdiensten inzwischen private Wettbewerber, die nicht bestreikt wurden. Verdi bezifferte die Zahl der Streikenden am Flughafen auf rund 4000.

    In den Terminalgebäuden blieb es einem Fraport-Sprecher zufolge sehr ruhig. Wie schon bei vorangegangenen Streiks der Lufthansa-Piloten und Flugbegleiter wurden die betroffenen Passagiere offenbar vorab erreicht und hatten sich über Internet oder personalisierte Nachrichten bereits informiert. Inlandspassagiere wurden auf die Bahn umgebucht. Mit den Ausständen in Frankfurt und an anderen deutschen Flughäfen will die Gewerkschaft den Druck im Tarifstreit über den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen erhöhen. Auch in vielen anderen Bereichen wie Kitas, Krankenhäusern, Rathäusern und dem Nahverkehr sind die Beschäftigten derzeit im Ausstand.

    Bei einer Kundgebung am Flughafen mit mehreren Tausend Teilnehmern verlangte Verdi-Chef Frank Bsirske einen schnellen Abschluss bei den am Donnerstag anstehenden Tarifverhandlungen in Potsdam. Er verlangte von Bund und Kommunen ein Gesamtpaket mit einem deutlichen Reallohnzuwachs und einer sicheren Altersversorgung. Verdi werde eine Verschlechterung der betrieblichen Altersversorgung auf keinen Fall hinnehmen. Zudem müsse die Zahl befristeter Arbeitsverhältnisse gesenkt werden, die in den vergangenen zehn Jahren um 36 Prozent auf 400 000 angewachsen sei. "Das ist Missbrauch." Verdi verlangt Lohnsteigerungen von 6 Prozent.

    Der Verdi-Chef verteidigte auch die Streikstrategie, bereits vor einer Urabstimmung die Flughäfen und zahlreiche weitere öffentliche Einrichtungen massiv zu bestreiken. Alle hätten ausreichend Zeit gehabt, sich vorzubereiten. Für den Fall eines Arbeitskampfes könne man die Aktionen noch ausweiten, meinte Bsirske. "Hier wird ein Signal gebremsten Schaums gesetzt." Lufthansa wie auch verschiedene Verbände hatten Verdi für ihre Taktik kritisiert, da die Luftverkehrsindustrie selbst gar nichts mit dem Tarifkonflikt zu tun hat, aber erheblichen Schaden leidet./sh/ceb/DP/fbr





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