ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss
Dax rutscht unter 10 100 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag weiter nachgegeben. Der deutsche Leitindex verlor bis Handelsschluss 1,25 Prozent auf 10 088,87 Zähler - unter der Marke von 10 100 Punkten hatte das Börsenbarometer zuletzt vor mehr als zwei Wochen geschlossen. "Weiterhin finden sich in aufkeimenden Sorgen um die globale Konjunkturperspektive und der Unsicherheit um den Ausgang der Brexit-Abstimmung in Großbritannien die maßgeblichen Belastungsfaktoren", sagte Gregor Kuhn vom Broker IG. Viele Investoren hielten sich daher nun zurück.
Die wieder fallenden Ölpreise, die am Markt als Konjunkturbarometer gelten, und die zuletzt schwächere Wall Street sorgten für einen zusätzlichen Dämpfer. Nach dem freundlichen Wochenbeginn war dem deutschen Leitindex bereits zur Wochenmitte die Kraft ausgegangen.
Auch der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen knüpfte am Donnerstag an seine Vortagesverluste an und büßte 0,73 Prozent auf 20 672,24 Punkte ein. Der Technologiewerte-Index TecDax beendete den Handelstag mit einem Abschlag von 1,13 Prozent auf 1679,33 Punkte.
RAYMOND JAMES EMPFIEHLT KAUF DEUTSCHER VERSORGER
Unter den 30 Dax-Werten gab es am Abend nur wenige Gewinner. Hierzu gehörten RWE-Papiere , die von einer Kaufempfehlung des Analysehauses Raymond James profitierten und um 0,26 Prozent zulegten. Papiere von Wettbewerber Eon , die ebenfalls von den Amerikanern neu zum Kauf empfohlen wurden, landeten dagegen mit einem Abschlag von 7,17 Prozent auf dem letzten Index-Platz. Verantwortlich dafür war aber vor allem der Dividendenabschlag von 0,50 Euro je Aktie.
Bei den seit mehreren Wochen gebeutelten Lufthansa-Papieren sorgten Verkehrszahlen für Mai für weiteren Schrecken: Die Aktie fiel bis auf 11,76 Euro - das war der tiefste Kurs seit Ende September. Da aber mehrere Feiertage im vergangenen Monat die Daten verzerrt hätten, sei danach wieder etwas Erleichterung gefolgt, sagte ein Händler. Bis Börsenschluss dämmten die Aktien den Kursabschlag auf 1,44 Prozent ein.
VW-VORZÜGE SCHWÄCHER ALS DER MARKT - VERFAHREN GEGEN MITARBEITER
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Die Vorzugsaktien von Volkswagen verloren 2,21 Prozent. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat nach eigenen Angaben gegen einen VW-Mitarbeiter ein Verfahren eingeleitet, der vor Bekanntwerden der Diesel-Manipulationen im vergangenen September Kollegen indirekt aufgefordert haben soll, Dokumente und Daten zu löschen. Dass die EZB Kreisen zufolge VW-Unternehmensanleihen gekauft hat, half den Aktien letztlich nicht.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 1,02 Prozent tiefer bei 2989,03 Punkten. Auch der Pariser CAC-40-Index und der Londoner FTSE 100 gaben deutlich nach. Der Dow Jones Industrial in New York fiel bis zum Handelsschluss in Europa weit zurück unter die Marke von 18 000 Punkten.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von minus 0,05 Prozent am Vortag auf ein Rekordtief von minus 0,06 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 142,81 Punkte. Der Bund-Future gewann zuletzt 0,19 Prozent auf 164,66 Punkte. Der Kurs des Euro fiel : Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1343 (Mittwoch: 1,1378) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8816 (0,8789) Euro./tav/he
---Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---