Ethisch Investieren
Grüne Pensionen - Hauptstadt Berlin entwickelt Ethik-Index für Versorgungsrücklagen
Waffen, Atomenergie oder fossile Brennstoffe… Das alles ist tabu, wenn es um die künftigen Finanzen der Hauptstadt geht. Investieren in ethische Anlagen lautet die Devise.
Berlin will seine Rücklagen künftig nicht mehr in Aktien von Unternehmen stecken, „die mit Kriegswaffen, Atomkraft oder fossilen Energien ihr Hauptgeschäft machen“, erklärte der Finanzsenator der Hautpstadt, Matthias Kollatz-Ahnen, gegenüber der Wochenzeitung „Die Zeit“. Aus diesem Grund lasse er zurzeit einen Aktienindex entwickeln, den man als „eine Infrastruktur des ethischen Anlegens für den öffentlichen Bereich begreifen“ könne, so Kollatz. Der Index soll auch anderen Städten und Bundesländern zur Verfügung stehen.
Grüne Pensionen
Berlin verfügt als Versorgungsrücklage für die Berliner Beamten über 750 Millionen Euro, die von der Bundesbank verwaltet werden. Der Ethik-Index soll jährlich aktualisiert und bis zum Ende des
Jahres fertig gestellt sein.
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Einen Ansatzpunkt könnte die Hauptstadt beim Naturaktien-Index (NAI) nehmen. Dieser umfasst 30 Unternehmen, die global zur Entwicklung ökologisch und sozial nachhaltiger Wirtschaftsstile beitragen. In dem 1997 gegründeten Index werden nach eigenen Angaben keine Unternehmen aufgenommen, die eines der folgenden Negativ-Kriterien erfüllen: Atomenergie, Waffenproduktion, Diskriminierung von Frauen, Diskriminierung von sozialen oder ethnischen Minderheiten, Kinderarbeit, Tierversuche, Gentechnik in der Lebensmittelproduktion, Erzeugung von ausgesprochen umwelt- oder gesundheitsschädlichen Produkten.