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     1925  0 Kommentare Der Brexit ist da – Panik ist kein guter Ratgeber - Seite 2

    Bleiben in der Betrachtung die Verbraucher dies- und jenseits des Kanals. Urlaub in Brighton oder Blackpool dürfte für viele Briten in diesem Jahr erste Wahl sein, denn ein Spanien-Urlaub wird – so er noch nicht bezahlt ist – unerwartet teuer. Dagegen bekommen London-Besucher vom Kontinent jetzt wieder deutlich mehr für ihr Geld. Wenn es um Konsumgüter geht, sieht die Lage anders aus. Britische Unternehmen können durchaus „ihr“ Land versorgen. Bei Autos kommt es auf die Hersteller an. Konzerne wie GM oder BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003) produzieren mit Vauxhall und Mini auch in Großbritannien und haben damit die Währungsverwerfungen in beide Richtungen. Ob sich für den Verbraucher also so viel ändern wird, bleibt offen. Lediglich ein in Untertürkheim hergestellter Mercedes wird für Briten deutlich teurer. Aber wieviele Briten fahren schon die Marke mit dem Stern aus dem Hause Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000)…?

    Viele Menschen (dies- und jenseits des Kanals) werden auf diese Weise nun erstmals seit langem wieder die EU bzw. die Eurozone hautnah erleben. Ob das allerdings langfristig zu einer Stärkung der EU und des Euro führt, hängt davon ab, ob die Politik endlich die Bürger mitnimmt. In Großbritannien haben wir gesehen, was in einer Demokratie passiert, wenn die Bevölkerung anderer Ansicht ist. Wie wohl eine solche Abstimmung in Frankreich oder Deutschland ausgegangen wäre? Wir sind uns nicht sicher, ob abseits der medialen Filterblase die Stimmung nicht überall eher gegen Brüssel und die derzeitige EU ist.

    Zum weiteren Ablauf noch einmal HSBC Trinkaus & Burkhardt:

    „Folgt das britische Parlament dem Votum der Bevölkerung, was in Anbetracht des Ergebnisses und der Höhe der Wahlbeteiligung zu erwarten ist, startet gemäß Artikel 50 EU-Vertrag ein zweijähriger Prozess, in dem ein geordneter Austritt angestrebt wird. Gelingt dieser nicht, würde es nach zwei Jahren zu einem abrupten Ende der Mitgliedschaft kommen, sofern die Frist nicht einstimmig verlängert wird. Das Ziel der britischen Regierung dürfte eine Neuordnung der wirt-schaftlichen Beziehung zur EU in diesem Zeitrahmen sein. Dies betrifft u. a. die Freiheit des Handels, die Reise- und Arbeitnehmerfreizügigkeit sowie den Umgang mit der Produkt- und Fi-nanzregulierung. Dabei bewegt sich ein potentieller Ergebnisspielraum zwischen mehr oder weniger einer Beibehaltung des aktuellen Status quo und einer kompletten Trennung. Der EU dürfte zwar weiter an einer engen Beziehung zu Großbritannien gelegen sein; umfangreiche Zugeständnisse, um einen Erhalt der gegenwärtigen Situation zu erreichen, sind aber unwahr-scheinlich, nicht zuletzt, um Abspaltungstendenzen in anderen EU-kritischen Ländern nicht Vorschub zu leisten.“

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Verfasst von 2Die Börsenblogger
    Der Brexit ist da – Panik ist kein guter Ratgeber - Seite 2 Jetzt ist er da der Brexit. Keiner hat es vorhergesehen, selbst die allwissenden Märkte nicht. Die Rallye der letzten Wochen verpufft innerhalb einer Handelseröffnung. Anleger sollten sich aber nicht von der Panik anstecken lassen.

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