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    STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

    BRITEN STIMMEN FÜR BREXIT

    Knappe Mehrheit der Briten stimmt bei dem Referendum für einen Ausstieg aus der Europäischen Union

    Die Briten haben mit 51,9 Prozent für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt. In der ersten halben Handelsstunde am Freitag fällt der DAX um bis zu 10,1 Prozent auf 9.226 Punkte. Das ist der größte Kurssturz seit dem 24. Oktober 2008, als der deutsche Leitindex in der Finanzkrise um elf Prozent in die Knie ging. Die Aussicht auf einen Brexit drückte auch das britische Pfund auf den tiefsten Stand seit mehr als 30 Jahren. Am Freitagmorgen fiel die britische Währung erstmals seit 1985 unter die Marke von 1,35 US-Dollar. Auch der Euro stand stark unter Druck. Am Morgen kostete die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,0978 Dollar fast fünf Cent weniger als noch wenige Stunden davor, als die Hoffnung auf einen Verbleib Großbritanniens noch überwogen hatte.

    Die Anleger fliehen nach dem Brexit in die sicheren Häfen. In der Eurozone gehören dazu die Bundesanleihen. Die zehnjährigen Titel fiel am Morgen wieder in den negativen Bereich bis auf -0,152 Prozent und damit auf ein Rekordtief. In den USA fiel die Rendite der 10-jährigen Treasurys auf bis zu 1,45 Prozent, eine Bewegung von fast epischem Ausmaß. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg nach Handelsstart sprunghaft auf 167,20 Prozent. Das Tageshoch und zugleich neue Rekordhoch liegt bei 168,86 Prozent. Auch Gold war nach dem Brexit gefragt. Das Edelmetall, das in Zeiten großer Verunsicherung als sicherer Anker gilt, verteuerte sich in der Spitze um über acht Prozent auf 1358 Dollar je Feinunze.

    Nach dieser turbulenten Eröffnung stabilisierte sich die Börse zunächst. Dies ist aber vermutlich nur eine Momentaufnahme, da niemand zum jetzigen Zeitpunkt sagen kann, welche Auswirkungen durch den Bexit für Politik und Wirtschaft entstehen werden.

    Bundesanleihen

    Nachrichten aus Deutschland hatten den Anleihemarkt am Dienstag zusätzlich belastet. Das Bundesverfassungsgericht lehnte am Dienstag eine Klage gegen einen zentralen Baustein der Euro-Rettung ab. Die Richter billigten, dass die EZB einzelne Euro-Staaten im Notfall durch Staatsanleihenkäufe in großem Stil stütze. Allerdings stellte das Gericht hierzu Bedingungen auf. So dürfen Anleihekäufe nicht angekündigt werden, das Volumen der Käufe muss begrenzt werden und eine Mindestfrist zwischen Emission und Kauf der Anleihen muss eingehalten werden, um Spekulationsgeschäfte zu vermeiden. Außerdem dürfen nur Anleihen von Staaten mit guter Bonität gekauft werden - und die Titel dürfen nur ausnahmsweise bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Die EZB dürfte damit derzeit keine griechischen Anleihen kaufen, weil das Land keinen Zugang zum Finanzmarkt hat.


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