ANALYSE/Goldman
Brexit belastet Airlines - Lufthansa-Ziel deutlich gesenkt
NEW YORK (dpa-AFX) - Das britische Votum gegen die EU-Mitgliedschaft dürfte laut der US-Investmentbank Goldman Sachs die Nachfrage nach Flug-, Pauschal- und Bahnreisen verringern. Daher senkte Analystin Alexia Dogani in einer Branchenstudie vom Montag ihr Kursziel für die Lufthansa-Aktie von 14,70 auf 10,00 Euro - dieses liegt nun mehr als anderthalb Prozent unter dem aktuellen Bewertungsniveau. Entsprechend bestätigte die Expertin ihre Verkaufsempfehlung für Deutschlands größte Fluggesellschaft.
Die Expertin verwies auf die gesenkten Wachstumserwartungen der Goldman-Ökonomen für die Europäische Union. Daher dürfte der europäische Luftverkehr bis 2018 jährlich nur um 3 Prozent zunehmen und nicht - wie ursprünglich angenommen - um 4,5 Prozent. Daraus ergebe sich ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, da die Fluggesellschaften Zeit brauchten, um ihre Kapazitätsplanungen anzupassen.
Ihre neuen, niedrigeren Umsatz- und Ergebnisprognosen für die Airlines spiegelten die jüngsten Bewegungen in den Wechselkursen und die hohe operative Verschuldung wider, so Dogani weiter. Bei der Lufthansa und Konkurrent Air France-KLM mache das Großbritannien-Geschäft indes jeweils weniger als 3 Prozent des Umsatzes aus.
Bei Aktien mit der Einstufung "Sell" rechnet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche mit einem unattraktiven Renditepotenzial./gl/ag
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Analysierendes Institut Goldman Sachs.