Daimler auf Crashkurs
Nach der Entscheidung der Briten für den Brexit stürzt die Daimler-Aktie auf das Niveau von September 2013 ab. Wegen der günstigen Bewertung juckt es dennoch viele Anlegern in den Händen, bei dem Papier zuzugreifen. Ist es tatsächlich schon Zeit für einen Einstieg? Auf Crash-Kurs ist die Aktie: Gegenüber dem 2015er-Hoch ist sie um mehr als 40 Prozent eingebrochen.
Brexit belastet
Investoren befürchten, dass sich durch den Brexit nicht nur die Perspektiven für die britische Wirtschaft, sondern auch für die europäische und damit für die Weltwirtschaft weiter eintrüben. Das belastet die Daimler-Aktie massiv. Zuletzt hatte eine Nachricht vom Automobilverband VDA kurzfristig noch für Rückenwind bei dem Papier gesorgt.
Er hat seine Prognose für die Lkw-Verkäufe in Westeuropa in diesem Jahr angehoben und rechnet jetzt mit einem Absatzplus von 8 Prozent (bisher 4 Prozent). Gute Nachrichten vom Lkw-Markt kann Daimler dringend gebrauchen, hat die Sparte doch mit erheblich mehr Gegenwind zu kämpfen als Daimler lieb ist.
Unsere ISIN-Liste ist prall gefüllt mit Produkten auf den Stuttgarter Autobauer. Zum Beispiel ein Discount Call der BNP Paribas mit der WKN PS9KJF oder ein Open End Turbo Bull von Citi mit der WKN CF2740. Weitere frische Investmentideen finden Sie auch immer in unserem Favoritendepot.
Schwierige Marktbedingungen
Daher hatte der weltgrößte Lkw-Hersteller Mitte Mai die Prognose für die Sparte deutlich gesenkt. Demnach soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) des Geschäftsbereichs „deutlich unter“ dem Vorjahr liegen, nachdem er zuvor gleichbleiben sollte. Grund für die Probleme ist der Markteinbruch in Nordamerika und Brasilien und der verstärkte Preisdruck in Europa.
Offenbar schlägt die schwache Konjunktur in den USA viel stärker auf den Absatz gerade von großen und damit margenstärkeren Lkw durch, als Daimler lange Zeit wahrhaben wollte. „Deutlich unter“ dem Vorjahr bedeutet einen Rückgang des Ebits der Sparte um mindestens zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresrekord von 2,74 Mrd. Euro.
Deutliche Margenverbesserung erwartet
Trotz der zunehmenden Probleme in der Lkw-Sparte bekräftige Vorstandschef Dieter Zetsche die Gewinnprogose für den Konzern. So soll das Ebit aus dem laufenden Geschäft „leicht steigen“ gegenüber dem Vorjahreswert von 13,8 Mrd. Euro.
Lesen Sie auch
Der Firmenlenker will also die Schwäche im Lkw-Bereich durch ein noch besseres Geschäft, vor allem im Pkw-Bereich, wettmachen. Er brummt viel stärker als je zuvor. Im ersten Quartal hatte die Sparte den Absatz um acht Prozent auf knapp 500.000 Fahrzeuge erhöht.
Eine Realtime-Übersicht aller DAX-Werte finden Sie hier…
Das Ebit der Sparte war allerdings deutlich gesunken, weshalb die operative Marge auf 7,1 Prozent zurückgegangen war. Das lag einerseits an dem starken Anstieg der Forschungs- und Entwicklungskosten. Andererseits verschlang die Einführung der neuen Mercedes E-Klasse eine Menge Geld. In den nächsten Quartalen soll sich die Marge aber wieder zusehends verbessern.
Die Analysten der UBS gehen für das zweite Quartal von neun Prozent aus. Die weltweite Einführung der neuen E-Klasse werde die Marge im zweiten Halbjahr dann auf mehr als zehn Prozent hochtreiben.
Mehr zum Thema lesen Sie morgen, im zweiten Teil unserer Analyse…
Hier unsere Webinare der Woche im Überblick:
29. Juni, 18:00 Uhr : Die Finanzmarktrunde – Anmeldung hier
29.Juni, 18:00 Uhr: Finanzmärkte im Visier – Markthighlights der Woche – Anmeldung hier
30. Juni, 18:30 Uhr : Opernturm Live – Anmeldung hier