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    Weser-Kurier  512  0 Kommentare Kommentar: Philipp Jaklin über das HSH-Desaster

    Bremen (ots) - Es ist ein bitterer Tag für den Norden. Und
    womöglich einer der teuersten. Seit Mittwoch sitzen die Steuerzahler
    in Hamburg und Schleswig-Holstein auf faulen Schiffskrediten mit
    einem Buchwert von fünf Milliarden Euro. Die HSH Nordbank, die
    Landesbank mit der traurigen Berühmtheit für größten Einfallsreichtum
    in der Misswirtschaft, hat sie verklappt: an eine
    Abwicklungsgesellschaft mit dem verquasten Titel "HSH
    Portfoliomanagement Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR)". Eine Bad
    Bank für hoffnungslose Fälle in der Bilanz. Das ist reinigend für die
    HSH und desaströs für die Steuerzahler. Noch weiß niemand sicher, wie
    hoch der Schaden letztlich sein wird. Milliarden musste der Staat
    schon in die Bank pumpen, um sie vor dem Kollaps zu retten. Die
    Nordländer stützten sie mit schwindelerregend hohen Bürgschaften. Am
    Ende, so glauben Experten, könnte die Rechnung schnell bei zehn
    Milliarden Euro liegen - als Preis dafür, dass Bankmanager sämtliche
    Maßstäbe verloren und Politiker bei der Kontrolle versagt haben. Der
    Fall zeigt einmal mehr das Dilemma riskanter Bankgeschäfte. Auch die
    HSH Nordbank ist in dem Sinne "too big to fail", dass eine komplette
    Abwicklung wahrscheinlich teurer käme als der nun gewählte Weg. Die
    Vergemeinschaftung von Risiken als letzter Ausweg, indem der Staat
    einspringt - damit es dazu nicht wieder kommt, hat die EU nach der
    Finanzkrise die Bilanzregeln für Banken stark verschärft; zum Wohl
    der Steuerzahler. Das ist zu bedenken, wenn in Bremens Politik die
    europäischen Bankenaufseher für ihre angeblich überstrengen Vorgaben
    an den Pranger gestellt, sie gar für die Malaise der Bremer
    Landesbank verantwortlich gemacht werden. Die Dimensionen des
    HSH-Desasters sind sicher andere. Aber auch Bremen musste lernen,
    wohin Hochmut, Selbstherrlichkeit und Überforderung bei
    Landesbank-Verantwortlichen führen kann. Diese Rechnung hat der
    Steuerzahler noch nicht präsentiert bekommen. Freudige Überraschungen
    sind kaum zu erwarten.

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