SPD fordert von Merkel grünes Licht für Gesetz gegen Lohnlücke
BERLIN (dpa-AFX) - Zum 30-jährigen Jubiläum des Bundesfrauenministeriums hat die SPD Kanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, grünes Licht für den Gesetzentwurf für Lohngleichheit zu geben. "Ich erwarte, dass sie heute den Weg frei macht für das parlamentarische Verfahren", sagte die Vizefraktionschefin Carola Reimann am Dienstag in Berlin. Merkel wollte am Abend zum 30. Jubiläum des Ministeriums sprechen.
Wenige Stunden vorher wurde ein Aufruf eines überfraktionellen Bündnisses für gleichen Lohn für Frauen und Männer vorgestellt. Die Mitinitiatorin des Bündnisses, Henrike von Platen, sagte: "Faire Bezahlung wollen nicht nur Frauen, sie geht alle an." Die Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bundestags, Renate Künast (Grüne), sagte, geringere Bezahlung bringe Frauen auch geringere Rentenanwartschaften und weniger gesellschaftliche Anerkennung.
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In Deutschland besteht laut Statistik eine Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern von 21 Prozent. Rechnet man heraus, dass Frauen auch im Schnitt mehr schlechter bezahlte Berufe haben und sich mehr um die Kinder kümmern, bleiben noch rund 7 Prozent. Der Gesetzentwurf von Frauenministerin Manuela Schwesig (SPD) sieht unter anderem vor, dass Frauen in Betrieben ein Recht auf Auskunft über den Lohn der Kollegen erhalten. Die Union will, dass das nur in Betrieben ab 500 Beschäftigten zum Tragen kommt. Derzeit liegt der Entwurf auf Eis./bw/DP/fbr