Ölpreise erholen sich - allgemeine Kauflaune stützt

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag nach zum Teil starken Verlusten in den vergangenen Handelstagen etwas erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete am Mittag 47,35 US-Dollar. Das waren 1,10 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August stieg um 86 Cent auf 45,62 Dollar.

Eine allgemein höhere Risikobereitschaft der Anleger mit steigenden Kursen an den Aktienmärkten habe die Ölpreise mit nach oben gezogen, hieß es aus dem Handel. Rohstoffexperten der Commerzbank sehen die Gründe für steigende Ölpreise auch auf der Angebotsseite. "Neben den oft zitierten Produktionsausfällen in Nigeria und Libyen kommt zuletzt auch weniger Öl aus dem Irak an den Markt", hieß es in einer Einschätzung.

Zuvor hatte bereits die Aussicht auf weiter sinkende Ölreserven in den USA den jüngsten Rückgang der Ölpreise gestoppt. Der Markt rechnet mit einem Schrumpfen der Lagerbestände an Rohöl in den USA um mehr als zwei Millionen Barrel. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten am Mittwoch veröffentlichen. Sinkende Ölreserven können ein Hinweis auf ein geringeres Angebot oder eine stärkere Nachfrage in den USA sein. Beides stützt in der Regel die Ölpreise.

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist zuletzt erneut gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis am Montag 42,21 US-Dollar je Barrel (159 Liter) betragen habe. Das waren 38 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl/stb