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     934  0 Kommentare Bei der Rettung der europäischen Finanzwelt ist nichts heilig, auch keine Stabilitätsregeln

    Es war einmal der Europäische Stabilitätspakt. Heutzutage ist aus ihm längst die Romanische Schuldenunion geworden, die als „alternativlos“ gilt, um das politische Europa zu erhalten.

    Immerhin, mit der kürzlich eingeführten europäischen Bankenrichtlinie schien wieder etwas Stabilitäts-Mark in die instabile Wirbelsäule der Währungsunion zu kommen. Der Staat, d.h. seine braven Steuerzahler, sollten nicht mehr für Verluste und den Eigenkapitalschwund der Banken bluten wie nach dem Platzen der Immobilienblase 2008. Statt „Bail Out“ also „Bail In“: Die Eigentümer und Gläubiger der Banken haben gefälligst kostenpflichtig selbst Meister Proper bei der Bereinigung der Bilanzen zu spielen.

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    Natürlich haben die sehr geschätzten Damen und Herren Euro-Politiker gehofft, dieses neue Regelwerk nicht anwenden zu müssen. Man verließ sich auf die EZB: Als Vollkaskoversicherung sollte alle Banken-, Schulden- und Finanzprobleme regulieren.

    Und schuld daran ist nur die EZB?

    Doch ausgerechnet ihre barmherzig zinsgünstige Geldpolitik entpuppte sich für Banken immer mehr zum Fluch der guten Tat. Durch die umfassende Zinslosigkeit, die auch vor Negativ- bzw. Strafzinsen nicht zurückschreckt, ist es den Banken kaum noch möglich, durch das frühere „Brot- und Butter-Geschäft“ der Zinsmarge – Geld günstig kurzfristig bei der EZB oder in Form von Spareinlagen aufnehmen und längerfristig zu höheren Renditen ausleihen – etwas zu verdienen. De facto hat die EZB die Banken befallen wie Würmer den Apfel.

    Im Zinsgeschäft können Banken eigentlich nur noch an der Kreditmarge verdienen. Doch leider werden ab 2017 die früher noch zu höheren Zinsen vergebenen Kredite zunehmend auslaufen und durch zinsärmere verlängert. Die wurmstichigen Ertragsverhältnisse der Banken werden sich also verschärfen.

    Hinzu kommen wirtschaftlich nicht immer fehlerfrei bis drei zählende Politiker, die mit übertriebenen Eigenkapitalvorschriften das Kreditgeschäft Bleiwesten-artig erschweren. Wie soll denn ein ordentlicher Konjunkturaufschwung passieren, wenn die EZB einerseits zwar Gas gibt, die Politik jedoch andererseits mit beiden Beinen auf der Bremse steht? Übrigens, ein schleppendes Wirtschaftswachstum in Euroland heißt auch schlechtere Kreditportfolios und steigende Ausfallrisiken.

    Und wo bitteschön sollen jetzt ausreichende Bankgewinne herkommen, um ausreichend Risikovorsorge zu betreiben? Insgesamt stehen die Kreditinstitute auf wackeligen Beinen. Schon der kleinste konjunkturelle Sturm kann sie wegpusten und eine noch radikalere Flucht aus Bankaktien und -anleihen auslösen. Aktuell sind Eigenkapitalauffrischungen über den Kapitalmarkt angesichts der allgemeinen Anlegerverunsicherung auch nach dem Brexit-Referendum und mit Blick auf die erbärmlich schwachen Aktienkurse der Banken illusionär.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Verfasst von 2Die Börsenblogger
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