Da knistert's nicht nur bei den Stromleitungen
Oh là là! Will E.ON-Tochter Uniper jetzt etwa mit Sex Toys verführen?
Die Findung eines Firmennamens ist nicht einfach. Einzigartig sollte er sein, sodass er möglichst selten von anderen Unternehmen kopiert wird. E.ON-Tochter Uniper hat wegen ihrem universellen Namen nun ein Problem. Ein ziemlich heißes, um genau zu sein.
Im September möchte Uniper das Börsenparkett betreten. Das Unternehmen vereint alle vom Mutterkonzern E.ON abgespaltenen Bereiche, die zuletzt keinen Profit mehr abgeworfen haben. Das wären vor allem die konventionellen Stromerzeugungssparten, wie Kohle- oder Gaskraftwerke aber auch Wasserkraftanlagen. Klingt zunächst nicht sonderlich reizvoll. Der Internetauftritt Unipers ist es dagegen umso mehr.
Zumindest dann, wenn man als Interessent ganz intuitiv die Adresse "www.uniper.de" bei der Onlinesuche eingibt. Wo man ein paar wissenswerte Fakten rund um den neuen Energieerzeuger erwartet, winken einem in diesem Fall jede Menge bunte Sexspielzeuge und eine gigantische Auswahl an Kondomen entgegen. Gehört das etwa auch zum Portfolio der zukünftigen Aktiengesellschaft?
Zwar wäre dies eine wahrlich aufregende Kombination - aber nein. Denn bei dieser Domain handelt es sich nicht um die Adresse der E.ON-Tocher, sondern um einen schwäbischen Erotik-Versandhandel, den es auch erst seit September 2015 auf dem Markt gibt. Die Namensverwandschaft ist hierbei kein Problem, beide Unternehmen kommen aus jeweils unterschiedlichen Produktklassen. Es gibt sogar noch weitere "Unipers". Das Kunstwort, welches sich aus den Begriffen "unique" (also "einzigartig") und "Performance" ("Leistung") zusammensetzt, lässt sich eben auf viele Branchen anwenden.
Anders sieht es da bei den Domains aus, die aus technischen Gründen natürlich nur einmal vergeben werden können. Die "uniper.com"-Domain war bereits vor der E.ON-Zerschlagung besetzt. Dem "Handelsblatt" zufolge habe der Besitzer, ein schwedisches IT-Unternehmen, für den Verkauf einen Millionenbetrag gefordert, der im Verhältnis zu seinem Jahresumsatz völlig überzogen war. Mit dieser schlechten Erfahrung vor Augen haben die E.ON-Juristen auf den Versuch, sich die ".de"-Adresse zu sichern, offenbar gleich ganz verzichtet.
Lesen Sie auch
Stattdessen entschieden sie sich für den einfachen Weg und wählten die noch freie Adresse "www.uniper.energy". Der Name lässt wohl auf den Geschäftsbereich schließen, doch wer ihn nicht kennt, dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit erstmal im digitalen Sexshop landen. Dieser scheint offenbar keine Probleme gehabt zu haben, sich die Domain für sein pikantes Geschäft zu sichern.