ANALYSE
Goldman sieht Risiken für europäische Automobilbranche - BMW-Abstufung
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs sieht für die europäische Automobilindustrie Wolken am Himmel aufziehen. Ungeachtet der jüngsten Kursrally berge der Sektor weiterhin diverse Risiken, schrieb Analyst Stefan Burgstaller in einer Branchenstudie vom Freitag.
Neben unternehmensspezifischen Risiken stünden vor allem hinter der Nachhaltigkeit der zuletzt positiven Gewinnentwicklung einige Fragezeichen. Zudem sei die Autonachfrage in den USA und Europa bereits auf ihrem Höhepunkt beziehungsweise nahe daran.
Die Aktien des Autobauers BMW und des Zulieferers Hella stufte der Experte von "Buy" auf "Neutral" ab, da sie nach den jüngsten Kursgewinnen nicht mehr attraktiv genug für einen Kauf seien. Die Papiere von Volkswagen und des Großaktionärs Porsche SE bewertet er nicht zuletzt wegen der Belastungen aus der Dieselaffäre weiterhin mit "Sell".
Die Titel von Renault , Continental und Michelin bewertet Burgstaller weiterhin mit "Neutral". Für die Anteilsscheine von Daimler , Peugeot und Fiat Chrysler zeigte sich der Experte hingegen nach wie vor zuversichtlich und behielt seine Kaufempfehlungen bei. Die Daimler-Aktien bevorzugt er vor allem wegen der attraktiven Dividendenrendite und dem qualitativ hochwertigen Geschäftsmodell der Stuttgarter.
Gleichzeitig erhöhte Burgstaller seine Kursziele für die meisten der von ihm beobachteten Aktien aus dem Automobilsektor. Als Hauptgrund dafür nannte er die Berücksichtigung der für das Jahr 2016 erwarteten Dividendenzahlungen in seinen Bewertungsmodellen.
Bei Aktien mit der Einstufung "Buy" rechnet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche mit einem hohen Renditepotenzial. Für Papiere mit der Einstufung "Neutral" wird ein eher durchschnittliches und mit dem Votum "Sell" ein unattraktives Renditepotenzial erwartet./edh/das
Analysierendes Institut Goldman Sachs.