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    Sozialversicherung für Freie  1463  0 Kommentare Künstlersozialkasse - Reform bei den selbständigen Künstlern und Publizisten?

    Die Privilegien in der Sozialversicherung von selbständigen Künstlern und Publizisten bescheren den Unternehmen hohe Bürokratiekosten. Für jeden abgeführten Euro fällt bei den Arbeitgebern ein weiterer Euro an. Das kostet die Wirtschaft rund 250 Millionen Euro im Jahr, wie aus aktuellen Berechnungen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände hervorgeht.

    Nach Meinung von Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Unternehmervereinigung, sei eine Überarbeitung des Systems überfällig. „Die deutsche Künstlersozialversicherung ist ein weltweit einmaliger Sonderweg, der die Unternehmen mit unerträglichen Bürokratiekosten und höchster Rechtsunsicherheit belastet“, sagt er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z.). Die Versicherten sollten die Abgaben selbst an die Versicherung abführen oder zumindest in der Rechnung auf die Abgabenpflicht hinweisen. Derzeit liegt die Pflicht zur Prüfung auf Versicherungspflicht beim Auftraggeber. Wenn die Politik das nicht schaffe, gehörten die Privilegien abgeschafft, sagt Fasbender.

    Auch der Arbeitgeberverband Gesamtmetall kritisiert die jetzige Form. Dabei gehe es nicht darum, dass die Unternehmen einen geringeren Beitrag zur Künstlersozialversicherung entrichteten, sagte dessen Vorstandsmitglied Petra Credé der F.A.Z. „Vielmehr muss der unverhältnismäßige, durch die Betriebsprüfung durch die Deutsche Rentenversicherung noch weiter verschärfte Verwaltungsaufwand mit einer grundlegenden Reform des Verfahrens erheblich reduziert werden.“

    Hintergrund: Künstlersozialkasse

    Seit 1983 müssen unter anderem Theater, Verlage, Galerien und Werbeagenturen sowie andere Arbeitgeber eine Sonderabgabe für freie Künstler und Publizisten entrichten, die sie beauftragen. Dazu kommt noch ein Bundeszuschuss aus Steuermitteln. Die Begünstigten müssen dann in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung nur etwa die Hälfte der Beiträge selbst beisteuern und sind damit ähnlich begünstigt wie Arbeitnehmer. Zuletzt kamen rund 250 Millionen Euro aus der Wirtschaft, 175 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt und 460 Millionen Euro aus Versichertenbeiträgen. Die Zahl der Versicherten ist stark gestiegen – allein in den vergangenen zwanzig Jahren von rund 80.000 auf zuletzt 180.000. Das hängt auch mit der Ausweitung der in Frage kommenden Berufe zusammen, von denen es mittlerweile mehr als hundert gibt.





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