Streit um die "organisatorische Anomalie"
Milliarden-Deal geplatzt: Goldman Sachs geht bei Auktion für US-Immobilien leer aus
Eigentlich war alles schon in Sack und Tüten, doch dann kam Zoff um die Kaufbedingungen auf. Weil den Goldman-Sachs-Bankern der Preis für 22 US-Immobilien plötzlich doch zu teuer erschien, erhielt der Kontrahent Blackstone den Zuschlag.
Kurzzeitig war Goldman Sachs stolzer Besitzer von 22 US-amerikanischen Büro- und Einzelhandelsgebäuden. 1,8 Milliarden Dollar sollten die Käufer laut "Bloomberg" dafür hinblättern, kein Problem für die Investmentbank. Doch der anfänglichen Begeisterung folgte die Ernüchterung auf dem Fuße, nämlich als die Experten feststellen mussten, dass der Preis in Anbetracht des derzeit lahmenden Marktes für US-Gewerbeimmobilien doch ziemlich hoch angesetzt war.
Ein Streit entbrannte zwischen den Käufern und den Verkäufern - eine schwedische Pensionsversicherungsfirma namens Alecta. Dem leitenden Verkaufsmanager Jones Lang zufolge hätten die Immobilien gut performt, doch handle es sich bei ihnen lediglich um "organisatorische Anomalien".
Aus diesem Grund machte Alecta kurzen Prozess und übergab die Rechte an den Gebäuden flugs dem Goldman-Sachs-Kontrahenten Blackstone. Der Verkauf solle bis Ende des Jahres oder spätestens im ersten Quartal von 2017 abgeschlossen sein. Es stehen noch weitere US-Immobilien auf der Einkaufsliste von Blackstone, darunter Shoppingcenter in Kalifornien, zwei Gewerbeimmobilien in Chicago sowie ein Bürogebäude in Washington.
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Derweil werde Goldman Sachs weiterhin versuchen, einen Teil des britischen Alecta-Portfolios zu ergattern. Laut Insiderinformationen würde es sich um Immobilien im Wert von 450 Millionen Dollar handeln. Seit sechs Jahren arbeitet die Bank daran, ihre Real-Estate-Posten wieder auf Vordermann zu bringen, für die Zukunft erhofft sie sich dadurch einen risikoarmen und stabilen Einkommenszufluss.