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    Aktien  12563  0 Kommentare Klarer Verdoppler: Skigebiet im Sommer versilbert

    Als Value Investor geht man normalerweise ganz besonnen an Anlageentscheidungen heran. Kühler Kopf, Zahlen, Analysen – das ist der Alltag. Wenn aber mal etwas Ungewöhnliches passiert, dann kann man sich ein herzliches Schmunzeln nicht verkneifen. So geschehen mit der Whistler Blackcomb Holdings. Das Unternehmen war leider keine große Position im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen. Sie war allerdings attraktiv bewertet, so dass wir die Aktien vor einiger Zeit für 14 bis 15 kanadische Dollar (CAD) gekauft haben. Jetzt steht die Aktie bei rund 37 CAD. Ein klarer Verdoppler. Nicht absehbar, aber deshalb auch ein umso schönerer Trade. Allein im vergangenen Monat hat die Aktie gut 44 Prozent zugelegt.

    Kampf der Skigebiete

    Was ist passiert? Whistler Blackcomb Holdings ist eine Gesellschaft, der das Skigebiet Whistler-Backcomb in der kanadischen Provinz British Columbia gehört. Und dieses wird nun vom Konkurrenten Vail Resorts INC. aus dem US-amerikanischen Colorado für 1,4 Milliarden USD übernommen. Ein Premium von 43 Prozent.

    Vail Resorts bekommt dafür auch etwas Besonderes. Whistler-Blackcomb war nämlich während der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver der Austragungsort für die Ski Alpin-Wettbewerbe. Die amerikanischen Superstars Bode Miller und Lindsey Vonn gewannen damals Gold, was die Attraktivität von Kanadas größtem Skigebiet noch steigerte. Ansonsten ist es in der Region eher ruhig, denn das Ressort besteht aus einigen großen Hotels, Restaurants und Ferienhäusern.  Zwei Berge sind für den Wintersport erschlossen, Whistler Mountain (2182 m) und Blackcomb Peak (2440 m). Dazu gibt es auf dem Blackcomb Peak-Gipfel einen Gletscher, auf dem auch im Sommer Skilauf möglich ist. Perfekt für Vail Resorts, das nun insgesamt 12 Skigebiete ihr Eigen nennt.

    Metro und Linde im Fokus

    Vielleicht bleibt Whistler Blackcomb Holdings ja nicht die einzige Überraschung im Portfolio. Beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und unserem Mandat PRIMA – Globale Werte sind Linde und Metro recht hoch gewichtet. Gleich zweimal in Folge schockte Linde seine Anleger im vergangenen Jahr mit Gewinnwarnungen. Im ersten Halbjahr 2016 verbuchte der DAX-Konzern einen weiteren Umsatzrückgang um mehr als 5 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Jetzt aber sorgen Fusionsgespräche mit Praxair für Fantasie. Die Gespräche laufen bereits seit einiger Zeit, dass vielleicht noch in diesem Jahr mit einem Ergebnis gerechnet werden kann. Für Linde Aktionäre wäre eine Übernahme durch den US-Rivalen am lukrativsten, denn dann ist mit einem Aufschlag zu rechnen. Als wahrscheinlicher gilt allerdings eine Fusion unter Gleichen, aus der dann ein neues Unternehmen hervorgehen würde. Dieses wäre mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent auf einen Schlag Weltmarktführer vor dem französischen Konkurrenten Air Liquide. Es bleibt also spannend.

    Spannend bleibt es auch beim MDAX-Wert Metro. Nach der Bekanntgabe der geplanten Aufspaltung in einen Groß- und Lebensmittelhändler mit Metro Cash & Carry und Real einerseits sowie einen Unterhaltungselektronik-Retailer mit der Mehrheitsbeteiligung an Media-Saturn, Redcoon und Serviceunternehmen andererseits, sind starke Insider-Käufe verzeichnet worden. So hat CEO Olaf Koch jüngst Aktien des eigenen Unternehmens in Höhe von fast 400 000 Euro gekauft. Und beim Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen B. Steinemann waren es sogar über 1 Millionen Euro, die er in Metro-Aktien investierte. Vielleicht teilen beide ja unsere Ansicht, dass die Summe aller Teile bei Metro wesentlich höher liegt als die gegenwärtige Bewertung. Wir sind auf jeden Fall davon überzeugt.

     


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
    Aktien Klarer Verdoppler: Skigebiet im Sommer versilbert Als Value Investor geht man normalerweise ganz besonnen an Anlageentscheidungen heran. Kühler Kopf, Zahlen, Analysen – das ist der Alltag. Wenn aber mal etwas Ungewöhnliches passiert, dann kann man sich ein herzliches Schmunzeln nicht …

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