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    DAX-Chartanalyse  10038  0 Kommentare Mario Draghi versetzt dem DAX einen Dolchstoß

    Der Kampf der Bullen über vier Tage wurde am Freitag entschieden. Konträr zur vergangenen Woche, aber stark an der Charttechnik orientiert.

    Eine herbe Ernüchterung trat für Aktienanleger zum Wochenende ein. Die Spirale aus Verkäufen spitzte sich nach der EZB-Entscheidung bzw. deren Nicht-Entscheidung für weitere expansive Ankaufprogramme zu und erreicht auch den amerikanischen Aktienmarkt. Im Gegensatz zur Vorwoche, als ich noch titelte "Euphorie in letzter Minute" (zur Nachricht ->) und die Kurse zum Handelsende anzogen, beobachteten wir in dieser Woche das genaue Gegenteil. Doch der Reihe nach.

     

    DAX im Wochenrückblick

     

    Einen positiven Start und eine, bis zur EZB-Sitzung, positive Entwicklung war nicht zu übersehen. Auf diese Möglichkeit wies ich in der Vorwoche mit dem Zitat und Chart hin:

    ...ist ein Ausbruch über 10.700 erst vollzogen und macht den Weg bis 10.750 und dann 10.800 als bisheriges Jahreshoch frei

     

     

    Tatsächlich eröffneten wir auch über 10.700 Punkten und schlichen uns quasi in Richtung Jahreshoch. Ohne viel Dynamik, jedoch bis Donnerstag mit täglich steigenden Hochs. Die historischen Kurse im DAX zeigen dies von Montag 10.740 auf Dienstag 10.742 zu Mittwoch 10.775 bis Donnerstag 10.780:

     

     

    An den ersten drei Handelstagen manifestierte sich somit die 10.750 als obere Begrenzung einer Range heraus. Auch darauf hatte ich in der Diskussion mit folgendem Chart hingewiesen:

     

     

    und dabei natürlich auf einen Ausbruch gewartet (zum Beitrag ->). Ein nachhaltiger Ausbruch fand nicht statt, eher ein Fake auf der Oberseite. Dies stellte sich jedoch erst später heraus und ließ dort eingegangene Positionen schnell in den Stopp laufen.

     

    Endlich EZB-Sitzung

     

    Dann war es endlich soweit - die lang erwartete EZB-Sitzung bzw. die darauffolgende Pressekonferenz von Mario Draghi. Seine Worte in Richtung weiterer Maßnahmen am Kapitalmarkt wurden heiß erwartet. Und kamen dann nicht so heiß wie erwartet am Markt an. Denn letztlich gab es keine neuen „Drogen“ für den Markt – es bleibt bei der aktuellen Politik und dem Zinssatz, jedoch ohne Ausweitung. Der sogenannte „Anti-Krisen-Kurs“ wird also nicht verschärft. Immerhin umfasst der aktuelle Kurs ein Investment von monatlich 80 Milliarden Euro! Das sollten wir nicht vergessen. Und ebenfalls nicht, auch das betonte Mario Draghi in seiner Rede, als Sparer selbst vorzusorgen.

     

    Die Reaktion des Marktes war eindeutig – eindeutig ernüchternd. Starke Abgaben drückten den DAX aus der gezeigten Range nach unten heraus. Erst zum Handelsende am Donnerstag fand eine kleine Stabilisierung statt. Alles in Ordnung im Stundenchart, konnte man beim Blick darauf am Freitagmorgen noch meinen:

     

     

    Aber am Nachmittag kam es eben nicht mehr zur gewohnten Hilfe von den amerikanischen Märkten, die sich in den letzten Wochen immer wieder erholten und damit die Tagesschwankung lange Zeit nicht mehr über ein Minus von einem Prozent zuließen. Im großen Chartbild des Stundenchart XETRA von diesem Jahr sieht die Lage noch verhalten optimistisch aus:

     

     

    Dort notiert der XETRA-DAX über einem kleinen Aufwärtstrend, den ich hier noch einmal näher heranzoome:

     

     

    Doch dies ist nur die halbe Wahrheit, denn das sprichwörtliches „Dämmebrechen“ gab es dann am Abend nach XETRA-Schluss. Schalten wir somit auf den 8-22 Uhr Chart und markieren den nachbörslichen Handel, wird die Dynamik und auch der Trend vom Freitag sehr gut sichtbar:

     

     

    Was bedeutet dies für die kommende Handelswoche?

     

    Nach aktueller Indikation sollte der DAX um 10.440 Punkten in die neue Handelswoche starten. Vermutlich werden dort zum XETRA-Start noch einige Bullen auf dem falschen Fuß erwischt und stellen Positionen via Stopp-Orders glatt. Die Unterstützungszone muss daher im Stundenchart bis 10.380 nach unten ausgedehnt werden. Hier trifft der Index auf einige Hochs aus den Monaten Juni und Juli und sollte sich erst einmal beruhigen. Dies trage ich im oben gezeigten und über jede Wochenanalyse fortgeführten Chartbild zur Orientierung ein:

     

     

    Sehr positiv wäre ein Ausbruch aus dem Abwärtstrend im 5 Minutenchart über 10.500 Punkte. Extrem negativ dann natürlich jedes Durchsacken unter 10.380 Punkte.

     

    Beim Blick über den Teich zum Dow Jones ist die 18.000er-Marke psychologisch wichtig. Dieser kamen wir nachbörslich bis auf 80 Punkte nahe. Vielleicht besinnen sich daher die Marktteilnehmer gleich am Montag auf den Nebensatz von Mario Draghi zur eigenen Vorsorge und kaufen fleißig ein?

     

    Genaues werden wir sicherlich intraday in der Diskussion „Tages-Trading-Chancen“ gemeinsam ergründen. Dazu lade ich alle Leser recht herzlich ein.

     

    Einen ausführlichen Blick auf die Märkte erstelle ich weiterhin im Nachrichtenbereich. Um immer zeitnah informiert zu werden, abonniert mich oder entsprechend auch andere Autoren. Ihr findet den Button oben rechts, wie bereits 166 andere auch...

    Herzlichen Dank für Eure Unterstützung und viel Erfolg im Eigenhandel wünscht Andreas Mueller (Bernecker1977)


    Andreas Bernstein
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    Unter dem Pseudonym "Bernecker1977" ist Andreas Bernstein als Trader, Referent und Coach seit mehr als 20 Jahren aktiv. Sein Trading von Indizes, Aktien und Forex an der Börse basiert auf Sentimentdaten und der klassischen Charttechnik. Auf wallstreet-online ist er in den "Tages-Trading-Chancen" mit täglichen Marktkommentaren seit dem Jahr 2001 zu lesen und hat dort bereits mehr als 100.000 Beiträge im Forum verfasst. Entsprechende Tradingideen finden Sie im Forum "Daytrader" und auf seinen Social-Media-Kanälen Facebook, Twitter, YouTube und Instagram sowie ebenfalls unter seinem wallstreet-online-Namen "Bernecker1977".
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    Verfasst von Andreas Bernstein
    DAX-Chartanalyse Mario Draghi versetzt dem DAX einen Dolchstoß Vier Tage langsames Ansteigen, das Jahreshoch im Blick und dann kam Mario Draghi und die EZB. Entladung der Euphorie vor dem Wochenende lässt kein gutes Bild zurück.

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