K+S: Jetzt kommt es knüppeldick
Bei K+S ist einfach kein Land in Sicht, Analysten und Investoren verlieren daher die Geduld und schicken die Aktie in den Sell-off. Eine Chance für Antizykliker?
Jetzt hat K+S auch noch ein großes Problem mit Schwermetallen beim Werra-Werk. Wegen einer Begrenzung der Abwasserentsorgung kann dort ohnehin nur eingeschränkt produziert werden, mit dem neuen Umweltproblem wird ein Entgegenkommen der Behörden noch unwahrscheinlicher.
Das reiht sich in eine Kette von Schwierigkeiten, mit denen der Konzern seit geraumer Zeit zu kämpfen hat. Dazu zählen, neben dem Entsorgungsengpass, vor allem die lange Schwächephase am Kalimarkt und seit diesem Sommer auch die Verzögerungen beim Produktionsstart der neuen Mine in Kanada, der um mindestens zwei Quartale nach hinten verschoben wurde.
Die Geschäftszahlen dürften daher schwach bleiben, und die Analysten reagieren darauf entsprechend. Zuletzt gab es drei Verkaufsempfehlungen, darunter auch von der Deutschen Bank, die den Wert vorher noch als Halteposition gesehen hat.
Infolgedessen ist die Aktie durch den Boden gebrochen, der in den letzten zwölf Monaten oberhalb von 17,25 Euro ausgebildet wurde - ein kräftiges Verkaufssignal. Das wurde begleitet von einem hohen Handelsvolumen.
Daher ist bei dem Titel nun erhöhte Vorsicht angebracht. Allenfalls erwägenswert ist ein kurzfristiges taktisches Investment, wenn sich der Ausverkauf noch etwas fortsetzt und dann an Fahrt verliert. In diesem Fall könnte eine Spekulation auf eine dynamische Gegenbewegung interessant werden.
Mit etwas Glück kommen dann auch wieder Übernahmegerüchte auf, die eine Erholung fundamental stützen könnten. Zumindest gemessen an der Substanz ist das Unternehmen nun ja deutlich billiger zu haben.