Quartalsergebnisse als Treiber für die Aktienmärkte? - Seite 2
Zurück kehrt der Optimismus
Wenn es also nach den Analysten geht, dann sollen die Gewinne der größten US-Unternehmen im dritten Quartal um 2,9 % gesunken sein. Damit sind allerdings die Analysten so „optimistisch“ wie lange nicht mehr. So befürchteten sie für das zweite Quartal einen Gewinnrückgang von 6,2 %. Ähnlich war es in den Quartalen davor.
In der Regel waren die tatsächlichen Ergebnisse der Unternehmen am Ende aber besser. Sie fielen in den vergangenen Quartalen um zwei bis drei Prozentpunkte höher aus, als von den Analysten geschätzt. Wenn es diesmal auch so kommt, dann könnte es am Ende im besten Fall sogar ein kleines Plus geben!
Die bisher genannten Zahlen beziehen sich auf die kumulierten Nettogewinne der S&P500-Unternehmen. Diese enthalten stets einige nicht korrigierbare Sondereinflüsse. Wenn man wissen will, wie gut oder schlecht das eigentliche Geschäft der Unternehmen läuft, dann ist oft ein Blick auf die operativen Gewinne aussagekräftiger (siehe folgende Grafik).
(Quelle: Standard & Poor’s)
Bereits erreicht ist die Trendwende bei den operativen Gewinnen
Hier könnte die „Gewinnwende“, die sich bei den Nettogewinnen erst andeutet, bereits eingetreten sein: Ein sattes Plus von gut 15 % könnten die Unternehmen im dritten Jahr eingefahren haben (siehe hellrote Säule ganz rechts)! Nachdem bereits seit dem ersten Quartal 2016 die Umsätze (blaue Säulen) wieder leicht zulegen, könnten also nun auch die operativen Gewinne wieder wachsen.
Aber selbst wenn es so kommt: All diese Zahlen sind letztlich schon Vergangenheit. Es wird darauf ankommen, dass diese positiven Ergebnisse auch aus Sicht der Unternehmen Teil eines nachhaltigen Trends sind. Nur dann werden sie sich auch für das kommende Jahr optimistisch geben und damit auch den Börsen wieder Fantasie einhauchen.
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Aus Sicht der Analysten ist eine solche Trendwende zum Positiven durchaus möglich. Sie rechnen auch bei den Nettogewinnen spätestens ab dem ersten Quartal 2017 wieder mit zweistelligen prozentualen Steigerungen. Das ist nicht nur der übliche Optimismus der Analysten. Ab dann sollte auch der Energiesektor wieder die Gewinndimension erreichen, wie sie 2015 an der Tagesordnung war. Und damit würde einer der wesentlichsten Belastungsfaktoren auch für die Gewinnentwicklung des S&P 500 insgesamt wegfallen.
Es könnte in den kommenden Wochen zur Entscheidung kommen
Die kommenden vier Wochen könnten also für die Märkte entscheidend werden. Das gilt insbesondere natürlich für die US-Börsen. Hier haben alle große Indizes in jüngste Zeit neue Allzeithochs erreicht. Diese starken positiven Signale führten allerdings bisher nicht zu der üblichen Fortsetzung der Rally. Damit drohen immer noch massive bearishe Signale – in Form nachhaltiger Fehlausbrüche an den alten Allzeithochs.
Die laufende Berichtssaison hat zweifellos das Potenzial, diese Entscheidung zu bringen und den Börsenverlauf der nächsten Wochen und Monate zu bestimmen. Sie sollten daher zunächst weiterhin vorsichtig bleiben. Machen Sie sich aber bereit, einem möglichen neuen Signal zu folgen. Mehr dazu, wenn es soweit ist.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
(Quelle: www.stockstreet.de)