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    Rohstoffe  2901  0 Kommentare Beimischung zum Depot oder reine Spekulation? - Seite 2

    Je näher der Preis eines Rohstoffs an den Produktions- bzw. Explorationskosten liegt (oder gar darunter), desto eher ist ein dauerhafter Anstieg wahrscheinlich. Schließlich würde sonst die Produktion eingestellt und damit das Angebot verringert, falls die Kosten nicht mehr gedeckt würden. Weiterhin ist ein Anstieg zu erwarten, falls ein weltweiter Anstieg der Wirtschaftsleistung zu erwarten ist. Gerade nach einer rezessiven Phase, in dem die Rohstoffproduktion und eventuell noch die Lagerhaltung nach unten gefahren wurde, kann ein Nachfrageanstieg zu deutlichen Preissteigerungen führen. Aktuell sind einige Metalle, beispielsweise Kupfer auf langfristiger Sicht auf sehr niedrigem Niveau.

    Öl ist selbstverständlich ebenfalls durch Angebot und Nachfrage getrieben. In diesem Fall ist das Angebot allerdings sehr stark politischen Interessen unterworfen, da sich ein Großteil der Produzenten zu einem Kartell, der OPEC zusammengeschlossen haben. Sofern die großen Nichtmitglieder, wie beispielsweise Russland und Venezuela mit ins Boot geholt werden, kann sich der Ölpreis leicht verdoppeln. Dies ist aufgrund begrenzter Lagerkapazitäten und gleichzeitig relativ beständigem Verbrauch schon bei überschaubarer Produktionsdrosselung möglich.

    Edelmetalle, allen voran Gold sind typische Angst-Investments. Schließlich können Edelmetalle relativ leicht transportiert werden und bieten bei gegebenem Gewicht einen sehr hohen Gegenwert. Aus dem Grund steigt der Goldpreis sehr häufig in großen Unsicherheitsphasen. Beispiele sind der Ausbruch des Kriegs in der Ost-Ukraine, die Krim-Annektion oder aber im Vorfeld des BREXIT-Referendums.

    Landwirtschaftliche Produkte, wie Getreide, Kartoffeln, etc. wird von immer mehr großen Anlegern aufgrund von ethischen Vorbehalten gemieden, da ein Rufschaden gefürchtet wird. Vielfach wird ideologisch argumentiert, dass durch Spekulation Nahrungsmittelpreise stark steigen würden. Kurzfristig ist dies sicher möglich, aber auf Dauer sind und bleiben Angebot und Nachfrage die beiden Hauptfaktoren der Preisbildung.

    Für den Privatanleger sind Optionsscheine häufig die einfachste Art der kurzfristigen Anlage. Mit überschaubarem Kapitaleinsatz kann ein deutlicher Hebel ausgenutzt werden. Je höher die Schwankungen der Rohstoffpreise und je länger die Laufzeit der Optionsscheine, desto teurer sind diese. Aus dem Grund ist das Timing ein sehr wichtiger Faktor.

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    Sehr spekulativ sind CFDs (Contracts for Difference). Ohne Kapitaleinsatz, nur mit einer Sicherheitsleistung, muss „nur“ die tägliche Kursdifferenz ausgeglichen werden. Durch das enorme Risiko ist Disziplin und Professionalität elementar. Rein spekulative Investments sollte man nur dann tätigen, wenn man sich der hohen Risiken bewusst ist und sehr genau die Märkte verfolgen kann.

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    Uwe Eilers
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    Uwe Eilers ist Vorstand und Mitgründer der FV Frankfurter Vermögen AG in Königstein im Taunus. Davor war er 10 Jahre lang als Vorstand der Geneon Vermögensmanagement AG tätig. Der gelernte Bankkaufmann und DVFA/CEFA Investmentanalyst kann auf mehr als 25 Jahre Börsenerfahrung in weltweit gehandelten Aktien und Anleihen sowie deren Derivate zurückgreifen. Er war unter anderem bei Lehman Brothers im Eigenhandel tätig und Sales-Trader für institutionelle Kunden, unter anderem bei Cantor Fitzgerald in Frankfurt und London. Weitere Informationen unter www.frankfurter-vermoegen.com.
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    Verfasst von Uwe Eilers
    Rohstoffe Beimischung zum Depot oder reine Spekulation? - Seite 2 Die Geldanlage in Rohstoffen kann eine sinnvolle Diversifikation für ein Wertpapierdepot darstellen. Schließlich sind diese Sachwerte nicht nur perfekt als Inflationsschutz anzusehen, sondern auch ideal geeignet, um recht schnell an wirtschaftlichen Erholungen zu partizipieren.

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