checkAd

    Es geht abwärts...  7097  4 Kommentare Von wegen Trump-Effekt: Analysten sehen Gold schon bei 1.000 Dollar

    Das Mantra der Wertbeständigkeit und Inflationsabsicherung von Gold hat spätestens nach der US-Wahl einen Kratzer abbekommen. Statt der erhofften Rally gab es nur ein kurzes und recht halbherziges Aufbäumen. Analysten senken zunehmend ihren Daumen über das Edelmetall. 

    Erst in der letzten Woche berichtete wallstreet:online über das gigantische Ausmaß deutscher Goldbesessenheit. Ganze 8.700 Tonnen werden aktuell in den heimischen Tresoren gehortet, rund 2,5 mal mehr, als das, was die Bundesbank momentan hält. Die regelmäßig wiedergegebenen Gründe: Das Edelmetall behalte nunmal auch in Krisenzeiten seinen Wert, es schütze vor Währungsschwankungen und sehe zudem ja auch noch gut aus. 

    Dass aber zumindest den ersten beiden Annahmen keine natürliche Gesetzmäßigkeit zugrundeliegt, sollten Anleger immer im Hinterkopf behalten. Nicht jedes prophezeite Krisenereignis lässt den vermeintlich sicheren Hafen noch heller erstrahlen. Das beste Beispiel für den jüngsten Ausreißer sind die Tage und Wochen nach der US-Wahl.

    Der Goldpreis galt ja nahezu schon als Wahlbarometer - je höher die Wahrscheinlichkeit eines Trump-Sieges, umso mehr stürzten sich Investoren auf den funkelnden Rohstoff. Kurz vor dem Election-Day waren sich viele sicher: Mit dem Immobilienmogul als Präsident könnte der Goldpreis explodieren. Denn Trump - das bedeutet Unberechenbarkeit. Unsicherheit. Krise eben. 

    Trump-Effekt, Schrump-Effekt

    Was wirklich passiert ist: Statt dem großen Knall gab es lediglich ein kleines "Huii!", dann war alles schon wieder vorbei. Seitdem bewegt sich das Edelmetall gen Süden, die psychologisch wichtige Marke von 1.200 USD wurde just am gestrigen Tage unterschritten.

    Dem Analysten Craig Johnson von der Investmentbank Piper Jaffray zufolge ist die Talfahrt noch lange nicht beendet. Seiner Meinung nach müssen sich Anleger sogar schonmal mit dem Gedanken an einen Unzenpreis von 1.000 Dollar vertraut machen. "Was hier gerade passiert, ist, dass wir (in diesem Jahr; Anm. d. Red.) eine starke Rally verzeichnen konnten, die jedoch an der 1.375-Dollar-Marke gescheitert ist", erklärte Johnson auf "CNBC". Der jetzige Abwärtstrend werde sich seiner Ansicht nach erst einmal fortsetzen. Die nächste Unterstützungslinie werde demnach bei 1.050 bis 1.000 USD liegen, ein Tiefststand, der schon Ende 2015 und in den Krisenjahren 2008/2009 erreicht wurde. 

    Lesen Sie auch

    Auch Kathy Lien von der Vermögensverwaltung BK Asset Management schätzt, dass der Goldkurs erst mal weiter fallen wird. Das liege vor allem an der erwarteten Zinserhöhung der Fed im Dezember, wodurch das Edelmetall an Attraktivität verlieren und Anleihen ein Comeback erleben dürften. Der dadurch aufwertende Dollar würde dem Edelmetall nur noch weiter zusetzen.

     



    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Es geht abwärts... Von wegen Trump-Effekt: Analysten sehen Gold schon bei 1.000 Dollar Das Mantra der Wertbeständigkeit und Inflationsabsicherung von Gold hat spätestens nach der US-Wahl einen Kratzer abbekommen. Statt der erhofften Rally gab es nur ein kurzes Aufbäumen. Analysten senken zunehmend ihren Daumen über das Edelmetall.

    Disclaimer