DAX - Candlesticks
Entscheidung im DAX - Jahresendrally über 11.000?
Unsicherheit und eine abwartende Haltung kennzeichnet seit Wochen die Stimmung auf dem Börsenparkett. Der DAX konnte zwar im November Rücksetzer auffangen, doch nach oben scheint der Markt gedeckelt zu sein. Die Widerstandsmarke bei 10.800 Punkten wurde nicht geknackt. Diese Entwicklung war nicht überraschend. Nun könnte jedoch eine Entscheidung in den kommenden Handelstagen anstehen. Denn die US-Indizes sind positiv zu beurteilen und der DAX zeigt sich mittelfristig mit der Chance nach oben. Die US-Indizes strebten seit dem 09. November, seit der Wahl von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten, deutlich aufwärts. Der DOW JONES mit neuen Rekordständen. Die US-Rally stützt den deutschen Aktienmarkt. Der deutsche Leitindex trat zwar im November wie in den vorherigen drei Monaten August bis Oktober auf der Stelle. Die Kursbandbreite der letzten drei Monate wurde nicht verlassen. Doch aus Sicht der Monatskerzen der japanischen Candlestick-Methodik zeigen die Monatskerzen eine gute Unterstützung ab ca. 10.400 Punkten an.
DAX - Monatskerzen
Die jüngsten Lunten an den Monatskerzen seit August weisen auf Kaufinteresse hin. Erst ein Fall unter die runde 10.000er-Marke dürfte zu einem Stimmungsumschwung führen. Zumal bei einem erneuten Fall unter 10.000 Punkten der DAX in seinen seit April 2015 laufenden Abwärtstrend wieder zurückkehren würde. Seit Oktober darf jedoch dieser Trend als verlassen gelten. Dies darf als positiver Faktor gewertet werden. So würde ein Anstieg über das Oktoberhoch bei 10.827 Punkten den Bruch des Abwärtstrends bestätigen und zusätzlich einen Ausbruch aus der viermonatigen Phase der Unsicherheit im Markt beenden. Ein erstes Ziel wäre sodann die runde 11.000 als Zwischenstation auf dem Weg an das Hoch vom November/Dezember 2015 bei 11.430 Punkten.
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Doch dieses positive Szenario ist aus langfristiger Perspektive noch nicht eindeutig prognostizierbar, denn die gegenwärtige Phase der Unsicherheit im Markt beinhaltet auch das Risiko, dass sich der Markt nach unten entscheidet. Bislang wurden zwar die überraschenden Ereignisse „Brexit“ und „Trump“ vom Markt gut aufgenommen und kurzzeitige Kurseinbrüche zum Kauf genutzt. Doch eine Phase der Unsicherheit geht oft einem Stimmungsumschwung zuvor. Fraglich ist also, ob ein Nein der Italiener zum Verfassungsreferendum von den Börsianern in der kommenden Woche neutral oder gar positiv aufgenommen wird oder ob die Leidensfähigkeit der Anleger langsam erschöpft ist. Auch die weiteren Imponderabilien wie die anstehenden Verhandlungen zum Brexit sowie die Geld- und Fiskalpolitik der EZB, der Fed und der neuen US-Regierung scheinen die Kauflaune der Anleger zu bremsen.