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     915  0 Kommentare Mehrwert durch aktives Management

    Anleger begeistern sich immer mehr für passive Strategien. Ist aktives Management damit passé? Nicht ganz. Fünf Profis zeigen auf der Berenberg-Konferenz „Aktives Management“, wie unterschiedlich erfolgreiche aktive Strategien aussehen können.

    Peter E. Huber ist so etwas wie ein Urgestein der Branche. Während andere anno 1968 den Marsch durch die Instanzen begannen, interessierte sich der heute 66jährige für die Börse. Kürzlich hat der bekannte Manager seine Anteile an der 1997 gegründeten StarCapital AG an die schweizerische Top-Boutique Bellevue Group verkauft. Unter den Fittichen der Helvetier kümmert sich Huber nun mit seinem Team um Anleihen und artverwandte Produkte. Und das mit Engagement: „Seit 5.000 Jahren gab es keine solche Niedrigzinsphase wie jetzt“. Da sei es geradezu verrückt, dass seit Jahresanfang 2016 weltweit mehr als 180 Mrd. US-Dollar in internationale Rentenfonds geflossen seien. 

    Die 1000-Dollar-Frage laute nun: „Stehen wir nach über 30 Jahren fallender Zinsen nun vor einer Zinswende?“ Für Huber ist klar: „Ja.“ Hierfür hat er mehrere Indikatoren ausgemacht. Erstens hätten viele zinssensitive Immobilienaktien in den USA inzwischen gedreht und verzeichneten fallende Notierungen. Zweitens sei an den Rohstoffmärkten ebenfalls eine Wende auszumachen – nach Jahren vorwiegend fallender Kurse. Zudem erwähnt Huber den gerade gewählten US-Präsidenten Donald Trump und seine Vorhaben, die Steuern zu beschneiden und Infrastrukturprojekte zu forcieren: „Beides wird die Zinsen tendenziell nach oben bringen.“ Nicht zuletzt sei China ein Argument: Das Land habe jahrelang Deflation in die Welt exportiert, da die inländischen Produzentenpreise gesunken seien: „Diese steigen aktuell wieder.“ Das bringe die Inflation an die internationalen Märkte zurück. Bleibt die Frage, wie Huber die Situation in Europa einschätzt. Hier sieht er, wenig überraschend, die EZB in einer entscheidenden Rolle: „Sie wird nicht zulassen, dass die Zinsen schnell nach oben schnellen“. Dennoch sei klar, dass auch hier die Zeiten fallender Zinsen vorbei seien: „Der seit 1982 anhaltende Trend geht auch für Europa zu Ende“. 

    Wo können Investoren, bis sich die Zinswende manifestiert, einigermaßen vernünftige Zinsen kassieren? „Wir konzentrieren uns aktuell auf BB+-Anleihen“, sagt Huber. Zwar sei dies eine High-Yield-Umgebung mit allen damit verbundenen Risiken: „Doch für uns ist das ganz gut zu bewerkstelligen“, so der gebürtige Konstanzer. „Bei BB+ herrscht ein asymmetrisches Chance-Risiko-Verhältnis“. Falle eine Anleihe von BBB- auf BB+, müssten viele institutionelle Investoren das Papier verkaufen, da mit BBB- der Bereich „investment-grade“ ende: „Wir müssen nicht unbedingt verkaufen und konzentrieren uns in diesen Fällen auf umfangreiche Recherchen“, sagt Huber: „Oft sind die Unterschiede zwischen BBB- und BB+ gar nicht sehr groß und wir können die Spreu vom Weizen trennen.“ 

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