China exportiert weniger Stahl - Einbruch im November
PEKING (dpa-AFX) - Die Schutzzölle auf chinesischen Stahl schlagen an. Erstmals seit 2009 dürften die Exporte in diesem Jahr sinken, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Außenhandelsdaten der Pekinger Zollbehörde hervorgeht. Demnach gingen die Stahlausfuhren in den ersten elf Monaten um ein Prozent auf 100,7 Millionen Tonnen zurück. Dabei verstärkte sich zuletzt der Abwärtstrend. Seit vier Monaten geben die Stahlausfuhren nach, im November allein um 15 Prozent. Im Dezember dürfte sich der Trend fortsetzen. Dazu trägt auch eine wieder steigende Inlandsnachfrage bei.
Das sind gute Nachrichten für die Stahlhersteller in Europa. Sie leiden seit Jahren unter einer Überproduktion und hohem Preisdruck. Im Sommer vor einem Jahr verschärfte sich die Situation, als China wegen einer Abschwächung des eigenen Wirtschaftswachstums massenhaft nicht benötigten eigenen Stahl auf dem Weltmarkt losschlug. Das ließ die Preise weiter sinken.
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Europäische und amerikanische Hersteller warfen China dabei vor, den Stahl zu Dumpingpreisen anzubieten. Das zog sich bis ins Frühjahr 2016 hinein. Viele Hersteller in Europa schrieben deshalb wieder Verluste. In der Folge erhöhten zunächst die USA Zölle auf chinesischen Stahl später zog die EU nach. Die Preise für Stahl sind seitdem kräftig gestiegen. China produziert rund die Hälfte des Stahls weltweit./enl/jha/stb