Deutsche Bank sendet Warnsignal
Es bleibt dabei: Auch zum Wochenauftakt scheiterte der Dow Jones erneut an der Marke von 20.000 Punkten. Dennoch setzen noch viele Akteure auf weiter steigende Kurse, Rücksetzer sind trotz des kräftigen Anstiegs von rund neun Prozent beim S&P 500 seit der Wahl Anfang November kaum zu beobachten. Vor allem einige Schwergewichte wie die Google-Mutter Alphabet, Facebook, Amazon, Apple und Netflix halten die Indizes oben.
Insgesamt aber lässt die Marktbreite langsam nach, auch das Handelsvolumen geht zurück und signalisiert eine selektivere Vorgehensweise der Investoren. Im S&P 500 behaupten nur noch 45 Prozent der Aktien ihren Monatsdurchschnitt, Anfang Dezember lag die Quote noch bei gut 80 Prozent.
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Beim DAX senden die Banken zu Wochenbeginn ein Warnsignal und geben den zweiten Tag in Folge nach. Die Deutsche Bank fällt unter 18 Euro und verpasst damit zum zweiten Mal den Durchbruch durch die Zone um 18,50 Euro. Die Bank-Aktien orientieren sich dabei auch an den USA. Bei Goldman Sachs stockt die Rally seit dem 08.Dezember. Für den DAX könnte dies Signalwirkung haben, da Investoren in der Regel zunächst bei High-Beta Aktien Gewinne mitnehmen.
Wer beim DAX auf steigende oder fallende Kurse setzen möchte, kann die Knock-Outs aus unserer Auswahl nehmen:
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Bear – XM3B3U
Bull – CD8027
Angstbarometer am Boden
Dennoch scheinen die meisten Anleger kaum beunruhigt zu sein und rechnen nicht mit kräftigeren Kursbewegungen in den kommenden Wochen. Dies zeigt deutlich der VIX an, der mit gut elf Prozent nur knapp über dem kürzlich erreichten Mehrmonatstief steht. Er gilt ähnlich wie der VDAX-New für den DAX als „Angstbarometer“ und deutet derzeit auf einen hohen Optimismus. Gerade die Sorglosigkeit am Markt sollte Anleger vorsichtig stimmen, häufig hat sich das Volatilitätsbarometer bei hohen oder niedrigen Notierungen als Kontraindikator herausgestellt.
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Unsere aktuelle Auswahl auf die DEUTSCHE BANK
Discount Put – PB54BH
Inliner (Absicherung) – SE9R2J
Turbo – Bear - CX9H02
Bullen fühlen sich sicher
Mit Blick auf die kommenden Wochen gibt es durchaus einige Auslöser für Gewinnmitnahmen. Nach der Trump-Rally fehlen zunächst weitere Argumente, in Aktien zu investieren. Sollte der neue US-Präsident nicht wie erhofft liefern und kein umfangreiches Konjunkturprogramm präsentieren, dürften viele Investoren aussteigen.
Das Enttäuschungspotenzial ist nicht zu unterschätzen: Aktuelle Umfragen signalisieren eine euphorische Stimmung bei den Fondsmanagern, auch die Kleinanleger rechnen fest mit weiter steigenden Kursen. Gut 46 Prozent sehen den S&P 500 in den kommenden sechs Monaten höher, nur 25 Prozent erwarten eine Korrektur. Vor allem der Anteil der Bullen liegt deutlich über dem langfristigen Durchschnitt.
Unsere Chartanalyse:
In rund einem Monat hat der Markt mehr als zehn Prozent an Wert gewonnen – das macht anfällig für eine Konsolidierung. Doch die weiteren Aussichten bleiben unverändert positiv.
Der Aufwärtstrend im Tageschart (grün) zeigt, wohin die Reise geht: Bis rund 11.950 Punkte ist innerhalb dieser Chartformation noch Luft nach oben – Tendenz steigend. Doch wird zugleich auch erkennbar, dass der Deutsche Aktienindex eher am oberen als am unteren Rand des Kanals notiert.
Auch der für kurzfristigere Zielbestimmungen besser geeignete Prognose-Korridor im 1-Stunden-Chart (graue Fläche) lässt noch Luft bis fast an die 12.000er-Marke. Der anhand vergangener statistischer Schwankungen errechnete Korridor zeigt auch das Korrekturpotenzial: Seine Untergrenze bei rund 11.140/11.255 ist bei einer größeren Schwächephase das erste Ziel auf der Unterseite.
Der feiner aufgelöste 5-Minuten-Chart macht die ersten Kaufzonen für den Fall kleinerer Gewinnmitnahmen sichtbar: Bei 11.530 und 11.485 sowie rund 11.385/11.400 wurde hier in den vergangenen Handelstagen wiederholt Kaufinteresse erkennbar. Anleger können sich frühestens hier, und spätestens an dem unteren Rand des Kurskorridors im 1-Stunden-Chart wieder mit frischen Long-Positionen eindecken. Wer auf der Short-Seite kurzzeitig auf die drohenden Gewinnmitnahmen im DAX wetten will, sollte diese Preisschwellen zugleich als Kursziele betrachten – doch Vorsicht: gegen deb dynamischen Aufwärtstrend zu wetten ist sehr gefährlich.