Seitwärtstendenzen: Im Ölpreis dürfte sie anhalten
Es scheint, als könnte die Märkte derzeit nichts aus der Reserve locken. Doch dafür gibt es gute Gründe. So sind die Wachstums- und Inflationserwartungen für 2017 erst einmal zementiert. Nur mit neuen Konjunkturdaten in den kommenden Wochen wird es gegebenenfalls Anpassungen geben. Allerdings nur, wenn die Daten den aktuellen Eindruck nicht bestätigen. Daher haben die Notenbanken in dieser Woche auch beschlossen, ihren Kurs beizubehalten (siehe „Notenbanken bleiben auf Kurs“).
Berichtssaison mit geringem Einfluss auf die Märkte
Die Ergebnisse der laufenden Berichtssaison konnten am weitestgehend trendlosen Handel bislang ebenfalls nichts ändern. Zumal sich diese auf das vergangene Jahr beziehen und sie damit quasi schon veraltet sind. Lediglich wenn einzelne Unternehmen die Erwartungen für die Umsätze und Gewinne in 2016 enttäuschen oder überraschende Prognosen für 2017 abgeben, wird dies die Kurse stärker beeinflussen. Doch die wenigsten international tätigen Konzerne werden derzeit einen Blick in die Zukunft wagen. Zu viel Unsicherheit herrscht über die tatsächliche Richtung des neuen US-Präsidenten Donald Trump.
Verfalltagsprognose ging voll auf
Und so scheint es fast, als würden sich die Kurse im Vorfeld der gestrigen Amtseinführung verhalten, wie das Kaninchen vor der Schlange. Der DAX blieb auf jeden Fall, mit wenigen Ausnahmen (rote Bögen im Chart) innerhalb seiner seit Jahresbeginn gültigen extrem engen Seitwärtsrange (gelbes Rechteck).
Damit ging unsere Verfallstagsprognose vom Montag voll auf (siehe Börse-Intern). Bleibt zu hoffen, dass nach der gestrigen Amtseinführung Trumps endlich wieder der Schwung zurück an die Börsen kehrt. Denn mit diesen sehr engen Seitwärtsbewegungen, die nun auch in der dritten Woche des neuen Jahres anhielten, lässt sich nur schwer Geld verdienen.
Auch die Prognose zum Ölpreis geht voll auf
Das gilt auch für den Ölpreis, der ebenfalls schon seit mehreren Wochen zwischen 50 und 55 USD seitwärts tendiert (gelbes Rechteck).
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Hier wird es in den nächsten Wochen darauf ankommen, ob die OPEC ihre Produktionsziele umsetzen kann und die übrigen Förderländer wie angekündigt an der Kürzung teilnehmen werden. In diesem Fall könnte sich der Ölmarkt noch in der ersten Hälfte des Jahres 2017 hin zu einem Angebots-Defizit wandeln. Dies prognostiziert auch die Internationale Energieagentur IEA. Damit würde das seit längerer Zeit vorherrschende Überangebot an Rohöl auf dem Weltmarkt der Vergangenheit angehören. Die Folge wären weiter steigende Preise.