Im Kaufrausch der Rally wegen
Buffett unter Trump: Der Starinvestor wettert und wettet
Während Trump permanent seine Unterschrift unter immer neue Erlasse setzt, ist Warren Buffett auf Shoppingtour. Seit der Wahl hat der Starinvestor 12 Milliarden Dollar in Aktien angelegt. Im Jahr 2015 hatte seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway Anteilsscheine im Wert von nur 10 Milliarden Dollar gekauft. Sollen Anleger mutiger werden?
Warren Buffett hat ein wachsames Auge auf die Politik und Präsident Trump. Er platziert pointierte Kommentare und erntet dafür Applaus aus der Community. Als Großinvestor, Finanzmarktexperte und Markt-Dinosaurier kann Buffett auch einiges zum aktuellen Geschehen sagen und seine Meinung ändern, denn er ist kein Politiker. An seinem Anti-Trump-Kurs hält er bislang zwar fest, nutzt aber trotzdem - ganz still und leise - die Gunst der Stunde. Denn wie es Churchill einst so schön formuliert hatte, solle man eben niemals eine Krise verschwenden. Sie gebe Gelegenheit, große Dinge zu tun.
Und Großes tut Buffett gerade. Seit dem 8. November 2016 ist er auf Shoppingtour und hat für 12 Milliarden Dollar Aktien gekauft, wie er im "Bloomberg-Interview" sagte. Diese erstaunliche Summe wurde in weniger als drei Monaten angelegt, wohingegen 2015 nur 10 Milliarden Dollar in Anteilsscheinen investiert wurden ("Manager Magazin").
Was hat Buffett vor?
Die Kauflaune lässt andere Anleger erstarren. Was sind die Prognosen der Buffett-Experten? Das angekündigte Wirtschaftswachstum i.H.v. vier Prozent kann es nicht sein, denn Buffett hält es für unrealistisch. Eher sind zwei Prozent drin und würden schon Wunder bewirken, so Buffett ("Manager Magazin").
Der Dow Jones erreichte im Januar erstmals die 20.000-Marke, womit sich Buffett eine goldene Nase verdient haben dürfte. Anders scheint es bei seinem Alterskollegen Soros zu laufen, der auf einen Crash an der Wall Street gewettet hatte und die ihn eine Milliarde Dollar kostete (mehr dazu hier).
Buffett ist das beste Beispiel dafür, dass wenn jemand die persönliche politische Überzeugung nicht durchsetzen kann, dieser letztlich doch noch als Gewinner heruasgehen kann. Hätte Buffett nach einem Wahlsieg von Clinton ebenfalls 12 Milliarden Dollar investiert?
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Bis zum 14. Februar wird es eines der bestgehütetsten Geheimnisse sein, in welche Aktien Buffett investiert hat. Mit Spannung erwartet die Finanz-Community auf Buffetts Börsenmitteilung. Immherin hat der Star-Investor in den vergangenen Jahren seine Meinung zu bestimmten Aktien immer mal wieder geändert. Bei Tesco ist Buffetts Sichtsweise von positiv auf negativ gewechselt, bei IBM stieg Buffett überraschend mit 10,7 Milliarden Dollar ein (2011) und letzten Herbst standen die vormals verschmähten Fluglinien auf der Einkaufsliste ("WallstreetOnline"). Wie die "Welt" konstatiert, ist die Geschwindigkeit der Aktienkäufe als außergewöhnlich zu beurteilen.