DAX-Korrektur; Chart-Ausgangslage; Dow Jones
DAX mit relativer Schwäche zum Dow Jones
Die US-Aktien eilen von Hoch zu Hoch, Europa ist wie 2016 auch im Super-Wahljahr 2017 der Underperformer. Auf welche Marken nun zu achten ist, lesen Sie im Artikel.
DAX:
Was im Verlauf des Jahres 2016 immer wieder bemerkenswert war, nimmt so langsam seine grotesken Züge an: Gemeint ist das Auseinanderlaufen von DAX und Dow Jones, dies natürlich nicht im Sinne einer gegensätzlichen Richtung oder negativen Korrelation, aber doch bei Betrachtung der Wertentwicklung beider Indizes. Während der Dow Jones mittlerweile 13,4 % über seinen "alten" Höchstständen aus 2015 notiert, handelt der DAX noch immer 4,5 % darunter. Macht eine Kurs- bzw. Performancedifferenz von knapp 18 Prozentpunkten. Hätte der DAX sich in den letzten knapp 2 Jahren wie der Dow Jones entwickelt, so müsste er bei 14.057 Punkten - und höher - stehen. Warum höher ? Weil erstens der DAX ein Performanceindex ist (Dividendenerträge werden re-investiert und der Indexberechnung zugeschlagen) und zweitens der DAX bei tendenziell rückläufigem Kurs des Euro/USD zur relativen Stärke (nicht Schwäche) neigt. Diesmal ist (seit fast 2 Jahren) alles anders. Wir haben hier in unserem Lande eben keinen neuen Präsidenten, der Deutschland oder Euroland "great again" machen möchte und dies vielleicht sogar kann. Dafür aber eine nach wie vor unübersehbare Verschuldungskrise, welche sich mit Wahlen in den Niederlande, Frankreich, Deutschland und Italien durchaus zum Ende einer gemeinsamen Währung "Euro, so wie wir ihn kennen" ausweiten könnte. Also Under- statt Outperformance und zurück zu den Charts: Über 11669 war im Wochenchart Luft bis 11920, über 11893 aus dem Tageschart Luft bis ca./mindestens 12000. Das wurde in der zurückliegenden Woche dann auch so genutzt, das Wochenhoch lag bei immerhin 12031 Punkten. Seit Mittwoch dann aber nachgebende Kurse, im Wochenchart verbleibt eine Doji-Kerze. Bei mehrheitlich auf "Verkauf" eindrehender Indikatorenlage dürften auch ab dem 27.02. die Nachfrageüberhänge fehlen und Kurse über 12000/12031 nicht so schnell möglich sein. Einen Rückfall unter 11669 möchte man nicht sehen, um nicht über Supports bei 11430 sprechen zu müssen. Die gleiche Sprache spricht der P&F-Chart mit 11650 als kritischem Supportniveau. Gemeinhin sieht man saisonal betrachtet in US-Nachwahljahren ein Tief zum Februar-Ultimo, welches dann (leicht höher) auch Mitte/Ende März nochmals bestätigt wird. Der erste große Terminbörsen-Verfalltermin des Jahres am 17. März lässt also bereits grüßen. Danach würde dann nicht nur die Wahl in den Niederlande bereits gelaufen sein, sondern auch eine starke saisonale Phase beginnen. Wir werden also in den nächsten Wochen verstärkt über neue (Plural ?) Positionstrades nachzudenken haben. Richtig kritisch würde das DAX-Chartbild erst unter 11479 bzw. 11430/400. Vorher gilt weiter der "Buy-Dips-Modus".
Dow Jones:
Nach wie vor kaum zu glauben: Jeder Hauch von Schwäche wir (zurück-) gekauft, echte Abgaben gibt es nicht. Die bereits seit 2015 für den Fall des Ausbruchs über 18351 ausgerufenen Ziele bis ca. 21.300 sind bereits weitestgehend erreicht. Auch am Freitag schloss der Dow Jones nach anfänglicher Schwäche dann wieder beinahe auf Allzeithoch, ganze 20 Punkte fehlten. Korrekturen bis 20100 darf man in stark überkaufter Lage hier zwar einplanen, es gilt vorrangig aber die simpelste aller Börsenweisheiten "the trend is your friend". Die Kunst war die analytische Arbeit hinsichtlich des Ausbruchs > 18351, der in 2016 dann ja stattfand, der Rest ist schlichtweg Kür bzw. "Ernte einfahren".
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Holger Struck