Apple – eine Besonderheit am Aktienmarkt
Substanzwerte sind derzeit an der Börse gefragt. Sie bieten in einem unsicheren Umfeld häufig Halt, so wie die Aktie von Apple, die zuletzt sogar auf ein Rekordniveau geklettert ist. Der Konzern ist zwar in hohem Maße von seinem Flaggschiff iPhone abhängig, räumt jedoch Quartal für Quartal irre Margen und Gewinne ab. Apple zählt mittlerweile zu den Value-Aktien ebenso wie Sanofi – gute Investments 2017?
Anlegern, die nach Value-Aktien suchen, also nach Aktien von Unternehmen mit einer guten Marktposition, einer stabilen Gewinnentwicklung und einer hohen Profitabilität, dürfte schnell Apple in den Kopf schießen. So liegt das 2017er-KGV des iPhone-Herstellers mit lediglich 15,2 weit unter dem des S&P 500 von 17,6. Abzüglich des Netto-Cashs von 30 Dollar je Apple-Aktie liegt das KGV sogar bei lediglich 11,8.
Da sehen Investoren darüber hinweg, dass das KBV mit 5,4 weit über dem des S&P 500 von 2,8 liegt, während die Dividendenrendite von Apple mit 1,7 Prozent knapp unter der des S&P 500 ist. Apple hat zuletzt starke Ergebnisse für das Weihnachtsquartal vorgelegt. Da hat es Investoren nicht gestört, dass der Konzern einen etwas vorsichtigen Ausblick auf das laufende Quartal abgegeben hat.
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Unversteuerte Gewinne großzügig nach Hause bringen
Hingegen profitiert die
Aktie von der Aussicht auf die erwartete Steuerreform in den USA. Sollte Trump die Unternehmenssteuern auf den Gewinn drastisch senken, würde Apple enorm davon profitieren. Dabei glänzt Apple
bereits mit einer Marge von rund 20 Prozent, von 100 Dollar Umsatz bleiben also 20 Dollar Gewinn bei Apple hängen. Hinzu käme, wenn Trump eine sehr niedrige Steuer für die Repatriierung von
Gewinnen aus dem Ausland einführen würde. Zuletzt hatte Apple mehr als 200 Mrd. Dollar seines Cash-Bergs im Ausland.
Trotz des sehr niedrigen KGVs ist Apple allerdings nicht im markbreiten MSCI USA Value Index enthalten. Dessen KGV liegt mit 15,6 unter dem des S&P 500, während die Dividendenrendite mit 2,8
Prozent deutlich darüber liegt (2,0 Prozent). Die Top Ten aus dem MSCI USA Value bilden Microsoft, Exxon Mobil, Johnson &
Johnson, JPMorgan, General Electric, Wells Fargo, AT&T, Bank of America, Verizon und Procter & Gamble. Aktuelle Informationen zu den genannten und vielen weiteren Unternehmen und Indizes
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Blick nach Europa
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Was Apple in den USA ist, könnte in Europa etwa Sanofi sein. Er ist im MSCI Europe Value Index enthalten. Zwar hat der US-Konzern Johnson & Johnson zuletzt den Schweizer Biotechkonzern gekauft, weshalb der zweite Interessent Sanofi leer ausgegangen ist. Damit ist Sanofi-Chef Olivier Brandicourt innerhalb weniger Monate bereits der zweite Deal durch die Lappen gegangen, nachdem Brandicourt im August 2016 mit dem Versuch gescheitert war, den US-Biotechkonzern Medivation zu kaufen, der für 14 Mrd. Dollar von Pfizer geschluckt wird.
Bei der Vorlage der 2016er-Ergebnisse machte Brandicourt aber deutlich, dass für ihn weiterhin nur eines im Vordergrund stehe, nämlich dass sich ein Zukauf rechne, also die Rentabilitätsanforderung erfülle. Der Firmenlenker hat für 2017 stabile bis leicht sinkende Gewinne in Aussicht gestellt. So sollen vor allem die Biotech-Tochter „Sanofi Genzyme“ und das Impfstoffgeschäft florieren, und damit die Belastung des Geschäfts durch den Preisdruck bei dem Insulin Lantus abfedern, das 2015 den Patentschutz verloren hatte.
Aber nicht nur Value-Aktien sind derzeit attraktiv, sondern auch Wertpapiere wie Optionsscheine. Trotz gestiegener politischer Risiken aufgrund der zahlreichen Wahlen in Europa in diesem Jahr sind die Prämien für Optionsscheine vergleichsweise günstig. „Die derzeit geringe Schwankungsbreite an den Aktienmärkten sorgt für eine niedrige Optionsscheinbewertung“, erklärt Adrian Hurler, Derivate-Experte von Goldman Sachs. „Daher sind Optionsscheine auf europäische und amerikanische Aktien aktuell historisch preiswert“, so Hurler weiter. Zwei Beispiele für gut bewertete Aktienoptionsscheine sind die Papiere mit der WKN GD0997 (Apple) und TD66U6 (Sanofi).