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     2338  0 Kommentare Finanz-Märkte – das große Bild - Seite 2

    Es gibt eine Liquidität, aber viele alternative Anlagemöglichkeiten. Für ein „Großbild“ der Finanzmärkte ist eine Intermarket-Analyse hilfreich. Murphy unterscheidet die Segmente Bonds, Aktien und Rohstoffe. In einer zyklischen Rotation durch diese Segmente toppen zuerst Bonds (Phase 3), dann folgen Aktien (Phase 4), dann Rohstoffe (Phase 5) (Anmerkung: Murphy bezeichnet die Phase 0 mit „6“). Diese Abfolge war vor Mitte der 1990er Jahre gut erkennbar (siehe die schwarzen Pfeile im unteren Chart), danach kam sie allerdings etwas durcheinander. Nach 20 Jahren verdichten sich jetzt die Anzeichen für eine Normalisierung (rechter Rand im unteren Chart).

    Angeführt durch die Zinspolitik der Fed steigen die Zinsen weltweit. Im Juli 2016 haben die US-Bond-Renditen ein Tief erreicht, 30-jährige US-TBonds notierten damals bei rund 2,2%, aktuell liegen sie um die drei Prozent. Die 10-jährigen US-TNotes rentieren mit rund 2,4% aktuell an einer wichtigen Abwärtslinie, bei 3% dürfte ein charttechnisch wichtiger Pegel liegen. Auch in der Eurozone steigen die Zinsen, die Rendite-Differenz bei zwischen amerikanischen und deutschen Papieren mit 10-jähriger Laufzeit ist mit gut 2% so hoch wie in den zurückliegenden zwanzig Jahren nicht – normal ist die Hälfte bis ein Viertel. Hieraus ergibt sich genauso Anpassungsdruck wie seitens der wieder etwas stabileren Inflationsraten.

    Der iBoxx Sovereigns Eurozone total Return Index von Markit zeigt die Performance eines Portfolios mit den fünf höchst rentierlichen Eurozonen-Staatsanleihen. Im nachfolgenden Chart wird die „Short“-Version dargestellt, die man als Proxy für den Renditeverlauf ansehen kann. Das Tief wurde im dritten Quartal 2016 erreicht, heute steht ein auf den Index bezogener ETF 5,2% höher.

    Damit dürfte tatsächlich das Zinstief hinter uns liegen. Dr. Hüfner, assenagon, verweist darauf, dass die Zinsen nach gängigen Modellen in diesem Jahr noch um 1,5% steigen müssten.

    Nach Murphy toppen damit als nächstes Aktien aus. Wann das geschieht hängt auch davon ab, ob die Zinsbewegung geordnet und langsam verläuft oder ob es zu einem Blutbad am Bond-Markt kommt. Angesichts der nach wie vor schwachen Wirtschaftsentwicklung wird insbesondere die EZB so etwas mit allen Mitteln verhindern wollen. Das dürften Bond-Anleger goutieren, was wiederum zunächst einmal erwarten lässt, das die Anpassung „friedlich“ verläuft.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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