Devisen
Eurokurs gefallen - Brexit-Antrag belastet Pfund
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch nachgegeben. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,0761 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro noch über der Marke von 1,08 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0748 (Dienstag: 1,0859) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9304 (0,9209) Euro.
Händler erklärten den Kursrutsch mit einem Medienbericht, der andeutete, dass die EZB noch lange an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhalten werde. In den Wochen zuvor hatte der Euro dagegen deutlich an Wert gewonnen, weil Anleger auf eine straffere Geldpolitik in nicht allzu ferner Zukunft spekuliert hatten.
Robuste Stimmungsindikatoren aus Frankreich und Italien haben den Euro nicht gestützt. Die Verbraucherstimmung in Frankreich sowie die Unternehmens- und Konsumentenstimmung in Italien präsentierten sich stark. So stieg die italienische Unternehmensstimmung auf den höchsten Stand seit über neuen Jahren.
Das britische Pfund, das am Vormittag noch deutlich unter Druck gestanden hatte, erholte sich zum Nachmittag etwas. Großbritannien hat an diesem Mittwoch offiziell seinen Austrittsantrag bei der Europäischen Union eingereicht. "Zumindest den Marktteilnehmern scheint so langsam zu dämmern, was für eine Mammutaufgabe der Brexit wird", sagte Thu Lan Nguyen, Devisenexpertin bei der Commerzbank. "Wir sehen auf kurze Sicht noch weiteres Abwärtspotenzial, da die Investoren unserer Ansicht nach die Gefahr eines Scheiterns der Verhandlungen bisher nicht hinreichend in die Pfund-Kurse eingepreist haben."
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Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86385 (0,86455) britische Pfund, 119,17 (119,84) japanische Yen und 1,0712 (1,0693) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1251,10 (1257,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 37 513,00 (37 309,00) Euro./jsl/jkr/stb