Grammer setzt vor Hauptversammlung auf weißen Ritter - Anleihen gewandelt
AMBERG (dpa-AFX) - Der bayerische Autozulieferer Grammer kann einen weiteren Teilerfolg im Abwehrkampf gegen die unliebsame Investorenfamilie Hastor verbuchen. Die Mitte Februar an den chinesischen Partner Ningbo Jifeng ausgegebenen Wandelanleihen seien in Aktien gewandelt worden, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Amberg mit. Damit steige die Zahl der Stimmrechte um 1,06 Millionen oder 8,4 Prozent auf 12,6 Millionen.
Der Hersteller von Automittelkonsolen und Nutzfahrzeugsitzen hatte den chinesischen Autozulieferer an Bord geholt, um sich gegen eine unerwünschte Kontrollübernahme durch die Investoren Halog und Cascade zu wehren, hinter denen die bosnische Hastor-Familie steckt.
Die Investoren halten zwischen 20 und 30 Prozent der Anteile und wollen auf der Hauptversammlung am 24. Mai Vorstandschef Hartmut Müller ablösen sowie die Kontrolle im Aufsichtsrat übernehmen. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte die Wandlung auf Antrag der Hastors zunächst untersagt, diesen Beschluss aber am Dienstag vorerst zurückgenommen.
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Die Hastors hatten mit ihrer Prevent-Firmengruppe im vergangenen Herbst mit einem Lieferboykott die Produktion in mehreren VW -Werken zum Stillstand gebracht. Im Februar hatte Grammer angekündigt, dass der chinesische Partner Wandelanleihen für 60 Millionen Euro gekauft hat und sich damit an dem bayerischen Unternehmen beteiligt./men/zb/tos