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     1430  0 Kommentare Kanadas Immobilienblase – Erinnerungen an 2007

    asien_emergingmarkets4Seit Jahren betonen Experten wie solide der kanadische Banken- und Immobiliensektor sei. Nun zeigen sich aber plötzlich Risse. Können die kanadischen Politiker im Gegensatz zu ihren damaligen US-Kollegen die Lage notfalls unter Kontrolle halten, oder könnte sie eskalieren und auf die Weltwirtschaft übergreifen? Passend zu dem Risiko und unserer aktuellen Short-Strategie finden Sie in unserer ISIN-Liste viele Anlageideen zur Absicherung auf die wichtigsten Indizes, zum Beispiel einen Put auf den NASDAQ mit der WKN PR0R7G oder einen Turbo Bear auf den DAX mit der WKN CC9RYE.

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    Doch zurück zur Lage des Immobiliensektors in Kanada, die sich in den nächsten Monaten merklich zuspitzen könnte.Dann wird möglicherweise der Staat und damit der Steuerzahlen gezwungen sein, den Immobilienmarkt und damit viele Banken zu retten, die bei einem Platzen der gigantischen Blase in existenzielle Schwierigkeiten kommen würden. Die Frage ist nicht ob, sondern nur wann die Kanadier den Preis für die Blase bezahlen werden.

    hausIn dem Umfeld sind die Perspektiven für den Aktienmarkt nicht gerade gut, zumal der marktbreite S&P/TSX Composite Index mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17,2 sehr hoch bewertet ist. Dabei machen Finanzwerte herbe 34 Prozent des Indexgewichts aus. Ebenso viel Gewicht vereinen Öl- und Bergbauaktien aufeinander. Die Perspektiven für diese beiden Sektoren haben sich zuletzt ebenfalls kräftig eingetrübt. Doch schauen wir uns zunächst an, was der Auslöser für die aktuelle Situation war.

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    Kleinvieh macht auch Mist

    Die Home Capital Group als Kleinvieh zu bezeichnen scheint übertrieben, ein Global Player ist der Immobilienfinanzier allerdings ebenfalls nicht. Dennoch halten die Nachrichten von dem kleinen Immobilienfinanzierer die gesamte Branche des Landes im Atem: So hatte die Home Capital Group (HCG) Ende April bekannt gegeben, dass sie einen Notkredit von zwei Mrd. kanadischen Dollar (1,3 Milliarden Euro) mit einem Zinssatz von mehr als 20 Prozent aufgenommen habe, woraufhin die Aktie kollabiert war.

    Inzwischen ist die Hälfte des Kredits bereits aufgebraucht, weshalb das Institut händeringend nach neuen Liquiditätsquellen sucht. Es hat sich auf Hypothekenkredite für Kunden mit schlechter Bonität spezialisiert, die bei den normalen Banken keinen Kredit bekommen. Derartige Darlehen werden in den USA Subprime-Kredite genannt. Zuletzt war das kanadische Institut in den Fokus der Wertpapieraufsicht gerückt, die HCG vorwirft, Investoren getäuscht und gegen das Wertpapierrecht verstoßen zu haben. Die Geschichte reicht zurück bis zum Jahr 2014, als 45 externe Makler die Einkommensbescheide von potenziellen Kreditnehmern gefälscht hatten. Nachdem HCG die Verbindungen zu den Maklern gekappt hatte, war das Neugeschäft geschrumpft. Die Subprime-Krise in den USA hatte im Frühjahr 2007 begonnen, als die Firma New Century Financial Pleite gegangen war.

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    asien_emergingmarkets3Nach Bekanntwerden der Nachrichten von HCG war es zuletzt auf einen Bankansturm auf HCG gekommen. So hatten Kunden innerhalb weniger Wochen mehr als zwei Milliarden kanadische Dollar an hochverzinslichen Spareinlagen abgezogen, woraufhin der Wert auf nur mehr rund 400 Millionen eingebrochen ist. Das Institut verfügt zwar noch über 12,8 Mrd. Dollar an Termineinlagen. Wenn diese Einlagen mit einer Laufzeit von 30 oder 60 Tagen aber fällig werden, dürften die Gläubiger das Geld ebenfalls rapide abheben. Umso verzweifelter versucht das Management die Firma zu verkaufen, allerdings dürften die Interessenten angesichts der möglichen hohen Risiken in den Büchern von HCG weiter ausbleiben. Vielmehr dürften potenzielle Käufer warten, bis es zu einer möglichen Insolvenz der Firma kommt und dann versuchen, die rentablen Immobilienkredite zu erwerben.

    Alles in allem lassen sich die Parallelen zu der Subprime-Krise in den USA nicht von der Hand weisen. Ob die Krise bei HCG den gesamten Banken- und damit den Immobiliensektor Kanadas infizieren kann und welche Auswirkungen dies für die kanadische Wirtschaft haben würde, schauen wir uns im zweiten Teil an.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Kanadas Immobilienblase – Erinnerungen an 2007 Seit Jahren betonen Experten wie solide der kanadische Banken- und Immobiliensektor sei. Nun zeigen sich aber plötzlich Risse. Können die kanadischen Politiker im Gegensatz zu ihren damaligen US-Kollegen die Lage notfalls unter Kontrolle halten, …