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Ölpreise trotz Katar-Konflikt wenig bewegt
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Eskalation der diplomatischen Beziehungen unter den Golfstaaten hat die Ölpreise am Dienstag kaum bewegt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent fiel bis zum Mittag leicht auf 49,27 US-Dollar. Das waren 20 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 17 Cent auf 47,23 Dollar.
Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain hatten am Montag die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen. Katar wird eine Verbindung zum internationalen Terrorismus unterstellt. "Ob und in welchem Ausmaß auch Energielieferungen von der gestrigen Entscheidung betroffen sind, lässt sich noch nicht abschätzen", schreiben die Analysten der Commerzbank. Katar sei zwar ein wichtiger Lieferant von verflüssigtem Erdgas, sei aber beim Erdöl ein vergleichsweise kleiner Akteur.
So ist Katar für mehr 30 Prozent der weltweiten Exporte von Flüssigerdgas verantwortlich. Bei der Rohöltagesproduktion von aktuell 620 000 Barrel pro Tag gehört das Land allerdings zu den kleinsten Opec-Ländern. Insgesamt fördert die Opec 32,2 Millionen Barrel pro Tag. Katar ist also für weniger als zwei Prozent der gesamten Opec-Ölförderung verantwortlich. Selbst das durch einen Bürgerkrieg gebeutelte Libyen fördert derzeit mehr als Katar. Sollte das Land allerdings die Förderbegrenzung der Opec nicht mehr mittragen, könnten auch andere Länder diesem Beispiel folgen, schreiben die Commerzbank-Analysten.
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Der kuwaitische Ölminister Issam Almarzooq machte jedoch am Dienstag deutlich, dass sein Land die Förderbeschränkungen der Opec weiter einhalten will. Tatsächlich sehen viele Experten die Opec durch den Konflikt nicht in Gefahr. So hatte es in der Vergangenheit immer wieder politische Auseinandersetzungen und Kriege zwischen den Mitgliedsländern gegeben, ohne dass die Arbeit und die Abkommen der Organisation in Frage gestellt wurden. Beispielsweise sind während des in den 1980iger Jahren stattfinden achtjährigen Krieges zwischen Iran und Irak die ersten Förderquoten überhaupt durchgesetzt worden. Auch der jüngste Konflikt zwischen dem Iran und Saudi-Arabien im Jemen hat die Arbeit der Opec nicht in Frage gestellt./jsl/bgf/she