Murphy & Spitz Green Capital Aktie

Heute gab es das Webseminar von Murphy & Spitz Green Energy
Die Erzeugungszahlen sahen insofern gut aus, trotz der geringeren Sonneneinstrahlung in 2023.
Der Windbereich stach exorbitant gut hervor.
Dank der beiden windstarken Monate November und Dezember schraubten die beiden Standorte ihre Erträge auf 115,4% für Delbrück und 121,2 % für Kirchengel hoch (Ist zu Soll Vergleich).
Im gesamten Jahr 2023 kamen die PV Anlagen auf 97,7 % und die Windkraftanlagen auf 119,0 %.
In absoluten Zahlen wurden 41.360.561 kWh an Strom erzeugt.
Aus diesen Zahlen erwartet M&S Green Energy wohl ein Ergebnis von ca. 5,5 Mio. €.
Der PPA mit Cronheim Bahn ist Ende 2023 ausgelaufen. Für Cronheim Bahn 3 alleine möchte man ein PPA abschliessen, da die EEG Vergütung knapp unter 50€/MWh liegt. Dies erfordert zwar einiges an Mehraufwand, aber man glaubt, dass es sich trotzdem rechnen wird.
Die geplante Übernahme eines 6 MWp Solarparks in Sachsen hat man abgeblasen, da der Preis wohl für Murphy&Spitz zu hoch war.
Die Erneuerung der PV Anlage Cronheim – Bahn 2 mit 2,8 MWp will man in Q2 abgeschlossen haben (Austausch Platten usw.). Die neue Regelungstechnik soll aber schon in Q1 verfügbar sein. Mit der Erneuerung in Laussig (Investitionssumme ca. 100.000 €) ist man zufrieden, auch wenn man 48 kWp dadurch verloren hat.
Aktuell zeigt man großes Interesse für Möglichkeiten der Stromspeicherung, wenn auch der Einsatz noch schwierig darstellbar ist.
Im Großen und Ganzen erschien mir Herr Spitz weiterhin vorsichtig optimistisch zu sein.
Vorhandene Unsicherheiten, bedingt durch fallende Strompreise und der Verschiebung des Solar – Paketes 1 der Bundesregierung, lassen manche Investitionen fraglich erscheinen und werden in Bonn genau beobachtet.
Insgesamt kann man mit der Arbeit von Herrn Spitz und seinem Team, im abgelaufenen Jahr, sehr zufrieden sein. Die Absage der Investition in den 6 MWp Solarpark Sachsen werte ich eher als positives Signal. Man macht in Bonn nicht alles mit. Es werden sich sicher bald wieder Investitionen finden.
LG Fundamental_a
PS Der obige Bericht vom heutigen Webseminar der Murphy&Spitz AG erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sollte ich irgendwas falsch wiedergegeben oder wichtiges vergessen haben, so bitte ich um Ergänzung, bzw. Korrektur

Danke @fundamental_a
Danke @Lisaman

Ergänzend noch ein paar Erinnerungen / Gedanken.

Digitale Vermögensverwaltung & Fonds

Hier ist Murphy ins Schwärmen geraten. Vom Preis-/ Leistungsverhältnis kolportiert unschlagbar gut in Deutschland. 0,75 % Verwaltungsgebühr. Sonst an Intermediäre fließende Gebühren werden nahezu komplett an den Endkunden weitergereicht. Großer Vorteil von Green Capital: Eigene Zulassung, eigenes Vollbanksystem.

Viel Vorstandsbegeisterung auch für unseren sozusagen Flagship-Fonds MSUFD. Wohl erster zugelassener SFDR Artikel 9 Fonds in Deutschland. 100 % Ausschluss von bspw. Atomenergie. Kein kleingedrucktes waschen.

Mehr PS bei den AuM? Viele verschiedene Erläuterungen mal frei zusammengepuzzelt:
a) mehr PS Instis = Lorbach, der als stiller Zuhörer auch mit im Raum saß
b) mehr PS Privatanleger = Neue Formate zur Ansprache jüngeres Publikum

Strategie „Aktienkurs“

Mit dem Aktienkurs der letzten 12 Monate zeigte sich Murphy sehr unzufrieden und zog den Bogen zur einer neuen / frischen „Strategie“. Wie vorgenannt neue Ideen Ansprache jüngerer Anleger, Green Capital als moderne tolle Marke am Markt etablieren. Kurzum, hört sich für mich als zarte Andeutung Start IR-/PR-Arbeit an.

"Schöne Töchter haben meist auch schöne Mütter" (@Lisaman)

Namenlos wurde ein Portal genannt, auf dem die schwache Eigenkapitalbasis von M&S kritisiert wurde. Also sehr oberflächige Betrachtung. Darauf wurde Murphy öfters angesprochen und letztlich mündete es in der Dividendenausschüttung der Energy an die Mutter.

Ein Hauch kritischer Fragen

Ein klein wenig durfte Murphy sich auch ein ganz klein wenig höflich-kritischen Fragen stellen. Bei den in etwa verdoppelten Personalkosten wurde auf vier neue Mitarbeiter verwiesen. Zwei Mitarbeiter sind aber wohl auch ausgeschieden, ging aus der Info hervor, dass grob 10-15k Optionen dadurch verfallen sind. Ansonsten deutliche Entlastung bei den sonstigen betrieblichen Kosten u.a. durch Wegfall der Anwaltskosten von zuvor grob 70 TEUR. Dass die Energy nahezu das komplette Ergebnis beschert hat, verteidigte Murphy sich selbst ein wenig mit der 3x höheren Umlage der Vermögensverwaltung. Immerhin nur ein gewisser Ausdruck davon, wie die Gruppe gerade auch kostenseitig strukturiert ist.

Stolzer Projektierer

Dazu passt auch ganz gut die stolze Brust von Murphy mit Blick auf die Energy. Mittlerweile auch Projektierer – und zwar sehr erfolgreich, Verweis auf die geniale Reallokation Tschechien / Cronheim-Bahr. Ganz cool sowieso Spitz, der am Anfang noch unter uns Aktionären saß und dann jedoch sich den Stuhl nach vorne rückend anfing ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern und sich über jede weitere Frage zu seiner Energy noch einen Tick mehr zu freuen und bereitwillig zu erzählen. Nur eine von vielen schönen bekannten Infos: Die PV-Anlagen der 2019-2022er-Jahre erzeugen mittlerweile knapp die Hälfte der geplanten Strommengen. Auch hier ganz klar: Spitz noch ein paar Jahre reifen lassen und wir werden uns (noch mehr) alle freuen.

Ein chancenreicher Markt

Die sehr optimistische Einschätzung deutliche Überkapazitäten = super Umfeld, wurde schon thematisiert. Sehr spannend fand ich die Ausführungen zur PPA-Zukunft. Wie beispielsweise jetzt, zugrunde gelegte Jahres-Standardabweichung +/-20 % / alles wird abgenommen, wird es zukünftig wohl immer seltener geben. Davon getrieben steigt die „magische“ IPP-Schwelle auch so stark an, bisher oftmals 0,5 GW am Markt genannt, mittlerweile 1 GW+. (Was das für eine M&S bedeutet, die Frage lag mir auf der Zunge.)

(M)ein Ärgernis

Die Green Estate aktiv (mit)präsentieren, empfinde ich als störend. Gerne unter ferner liefen erwähnen, dass man seine Bestandsimmobilie clever gekauft hat und wie auch angeführt die Kreditrate (Zins + Tilgung) schön exakt die frühere Miete widerspiegelt. Aber als aktive Tochter, wenn auch nur opportunistisch, ins Feld führen, halte ich für unnötig und verwirrend. Warum sich unnötig dem Kapitalmarkt noch mehr gemischtwarenartig und dann vom Anschein her unfokussiert präsentieren. Bitte von der Präsentationsagenda streichen.

Dies und Das

- Die Optionen können zum 11.08.2024 ausgeübt werden
- Für 2023 prognostiziert Jü 250 bis 300 TEUR
- Energiekontor als starken Partner bei der Projektierung genannt
- „Konsolidierter Abschluss macht super Sinn, aber auch super viel Arbeit“. Tendenz 2025

Mein Eindruck: Man ist ambitioniert, hat keine Scheu zum Ausprobieren, gerne der Pionier sein, viel Motivationsrückenwind aus dem guten Timing der letzten Jahre; nicht immer alles klappt, Fettnäpfchen werden auch mal mitgenommen – vollkommen in Ordnung, Mut beibehalten, mehr Fokus, mehr sich zeigen = werden spannende Jahre. Meine Flasche Rotwein wird noch reifen gelassen.

Der Wein hatte ja die Freigabe nicht reifen zu müssen - er war lecker 😊

Meine Ergänzungen auf die Schnelle. Den formellen Teil der Tagesordnung hat man in der Tat sehr schnell durchgezogen, um sich dann um so mehr Zeit für Fragen zu nehmen.

Energy:
Man war sehr optimistisch, dass das aktuelle Umfeld (volle Modulläger bei den Händlern, so niedrige Modulpreise wie nie) sehr gut für neue Projekte ist. Gleichzeitig nähert sich das Projekt in Sachsen (5 MW mit Speicher) bei dem man ein Vorkaufsrecht zu Marktpreisen hat dem Baubeginn (Herbst). Man war in der Hinsicht übrigens recht vorsichtig. Mein ganz persönlicher Eindruck: Eigentlich präferiert man eher Projekte, die man dann selbst projektiert und in der Hand hat (die aber noch nicht in 2023 spruchreich sind) - und nur wenn der Preis stimmt, wird das Projekt in Sachsen trotzdem gekauft. Also 50:50 - eine M&S hat da den Luxus, da sehr opportunistisch handeln zu können. Mein Eindruck bleibt: Man macht seine Arbeit und zwar gut und effizient. Auch der Modultausch in Cronheim 3 ist so ein Fall. Dass man den haarscharf vor dem Ablauf der Herstellergarantie auf den Weg bringt sieht nicht nach Zufall aus.

Vermögensverwaltung:
- die Digitale Vermögensverwaltung läuft. Man ist mit den Prozessen noch nicht ganz zufrieden, war aber erkennbar stolz auf das Ergebnis und sehr überzeugt vom Preis-/Leistungsverhältnis
- der Greenbond Fonds wird ab 4 Mio Euro Volumen profitabel sein, momentan ist er bei 2,5 Mio
- der Klimafonds ist startbereit, wird aber erst an den Markt gebracht, wenn das Umfeld passt. Man wollte ihm im Winter einen schwierigen Start ersparen.
- Das verwaltete Vermögen stagniere im letzten Jahr. Die Kundenfluktuation war höher als in normalen Jahren (als Folge von Ukrainekrieg und den 2 Ausgefallenen Anleihen), wurde aber durch neue Kunden überkompensiert.
- Insgesamt spürt man, dass die Erneuerbaren gerade außer Mode sind, sieht aber entsprechend auch viele fundamental günstige Investitionsmöglichkeiten.
- Für ein schwieriges Jahr, in dem man zeitgleich in neue Produkte und Prozesse investiert hat und keine großen Erfolgsprovisionen hat finde ich den kleinen Gewinn übrigens gut.

Ein wenig ratlos war man bei der Frage, warum man diese PS noch nicht voll auf die Straße gebracht hat, während wesentlich schlechtere Produkte (namenlos, aber werz.B. auf einen Ökoworld tippt ist nicht alleine) am Markt gefragter waren. Man hat sich allerdings bewusst gegen den offensiven Vertrieb über Partner entschieden und für den langsameren Weg (direkte Ansprache der Endkunden) entschieden, da die von Partner vermittelten Gelder später auch schnell wieder umgeschichtet werden.

Real Estate:
da war man noch vorsichtiger als im letzten Jahr und hat recht eindeutig gesagt, dass man zwar nichts ausschließt - aber eigentlich nicht plant, hier Kapital zu binden, da das Geschäft viel zu kapitalintensiv und renditearm ist.

2025:
Dass die jetzige Strategie bis 2024 vorsieht, vorwiegend die Töchter zu stärken und keine großen Gewinne auf Konzernebene zu kreieren oder gar auszuschütten war ja bekannt. Mit dem Erfolg der Strategie ist man sehr zufrieden, mit dem Aktienkurs nicht. Man hat aber schon erkannt (das war der Grund für die Ausschüttung an die Mutter), dass man auch die Mutter gut darstellen muss.

Für das Jahr 2025 wird man dann eine neue Strategie präsentieren und die Aktionäre „überraschen“. Diese ist noch nicht in Stein gegossen und nicht ausdiskutiert. Dividenden sind dann nicht ausgeschlossen, auf keinen Fall will man aber eine Doppelstrategie aus Dividenden und Kapitalerhöhungen machen. Mein persönlicher Eindruck: da wird viel an der Vermögensverwaltung hängen. Wenn man bis dahin die Früchte der Investitionen ernten kann, dann kann man sich auch gut Szenarien rechnen, in denen die Energy weiter investieren kann, die Capital aber Dividenden zahlen kann.
Und auch dass man dann irgendwann den großen Aufwand einer Konzernkonsolidierung gehen wird, hat man nicht ausgeschlossen.
-> Die HV 2025 rot im Kalender markieren.

@Lisaman
Wie war der Wein?
Die HV von Murphy und Spitz ging schon gut los. Als Naturaldividende gab es eine schöne Flasche Rotwein. Weingut Janson Bernhard aus Zellertal.
Aber auch bei der Verköstigung, 7C aufgepasst, liess sich Murphy und Spitz nicht lumpen.
Es gab neben sehr schön bestrichenen Brötchen (nicht von der Stange) auch Wraps. Alles schmeckte sehr gut. Wer hier nicht satt wurde, war selber Schuld. Hierfür schon mal ein Kompliment nach Bonn.
Die Hauptversammlung wurde zügig durchgezogen. Alles fokussierte sich im Nachgang auf die Fragerunde.
Positiv für Murphy und Spitz sind aktuell natürlich die beiden großen Solarparks Meinheim (12,75 MWp) und Cronheim Bahn 1-3. (10,634 MWp) mit ihren lukrativen PPA Verträgen. Bis zum 31.12.2023 (Cronheim Bahn) und bis zum 31.12.2024 (Meinheim).
Vor allem jetzt wo die Gewinnabschöpfung weggefallen ist und die Marktwerte Solar zurückgekommen sind. Redispatch 2.0 ist für diese beiden Parks natürlich weiterhin ein Thema, aber da gab es ja auch positive Nachrichten mit der Vergütung zu berichten. Redispatch 2.0 ist sicherlich lästig, aber wenn die Vergütung im Nachgang trotzdem noch kommt, geht es ja noch. Ärgerlich und Zeitaufwendig trotzdem.
Reparatur und Austauschmassnahmen finden bei den älteren Anlagen regelmäßig statt um die optimale Leistung auch zu erhalten. Bei Cronheim - Bahn (älterer Anlagenteil) werden sehr wahrscheinlich ein Großteil der Module getauscht. Kostenmässig war man bei Murphy und Spitz verhalten optimistisch, dass sie nicht auf die gesamten Kosten sitzen bleiben.
Durch die Dividendenzahlung der Green - Energy und Umbuchung von den Töchtern gab es keinen Bilanzverlust. Dieser hatte wohl zu Irritationen geführt.
Eine Frage zur Dividendenzahlung wurde wie folgt beantwortet.
Auf der HV 2025 möchte man fürs GJ 2024 ggf. über eine Dividende abstimmen lassen. Aktuell sieht man das Geld in den Töchterunternehmen noch besser aufgehoben, zumal man in diesem Jahr noch mit dem Bau eines PV - Parks (ca. 5 MWp) beginnen möchte.
Die Murphy und Spitz Vermögensverwaltung leidet aktuell etwas unter der Schwäche bei EE - Werte. Man ist aber zuversichtlich, dass das Blatt sich bald wieder wendet..
Die Prognosen aus dem GB gelten weiterhin.
Das soll es jetzt erstmal auf die Schnelle sein.
Damit kommen wir wieder zum Beginn der Ausführungen, nämlich zum Wein.
Guter Rotwein darf ruhig ein paar Jahre liegen gelassen werden. Genauso ist es mit der Murphy und Spitz Aktie. Ein bisschen Zeit darf sie ruhig noch liegen.
Ich hoffe ich habe alles korrekt wiedergegeben. Sollte ich etwas vergessen haben oder falsch dargestellt haben, wäre ich um einen Hinweis dankbar.

LG Fundamental_a

Hallo Zusammen, vielen Dank für den Hinweis bzgl. der Aktienanzahl, Wir haben die Graphik korrigiert:
https://www.ms-green-capital.de/investor-relations/

Wirklich beeindruckende Entwicklung. Wenn wir uns mal unser Kronjuwel, die 100 % Tochter Green Energy, schnappen: Aktuell 26 PVA (26,3 MWp Deutschland / 0,76 MWp Italien / 0,66 WMp Tschechien) + 2 WEA in Deutschland (5,3 MW) = Ein schönes Portfolio (keine Anlage älter als 13 Jahre) von 33 MW/MWp. Damit ist unsere M&S weiterhin die günstigste IPP-Aktie in Deutschland, wenn man die (natürlich sehr grobe und damit etwas plumpe) Marktkapitalisierungsrechnung anstellt: Aktuelle Marktkapitalisierung 12 Mio. € bei Kurs 3 € (3.688.000 Aktien + 296.000 Optionen) / 33 MW = 363 TEUR/MW.

Das ist in einem Fall wie M&S natürlich insofern vermehrt verzerrt, da in der M&S-Gruppe auch noch die Vermögensverwaltung drin steckt und (mit EE-Sicht) vor allem: nicht nur IPP, sondern ein kleiner aber feiner Projektierer.

Vielleicht mal Zeit einen Blick zurückzuwerfen. 2009 fängt die kleine M&S an für die Vermögensverwaltungskunden nicht nur Investitionen in extern aufgesetzte Projekte und börsennotierte Unternehmen zu tätigen, sondern auch selbst ein Portfolio an EE-Anlagen aufzubauen. Los ging es mit unserem schönen PV-Dachportfolio, was natürlich sehr kleinteilig ist, aber gleichermaßen auch cashflowstark. Nur am Rande mag erwähnt sein, dass dieses kleine aber feine Portfolio in den letzten Jahren sogar mal gewisse belgische Herren auf den Radar gebracht hat, welche sich das Portfolio nur zu gerne einverleibt hätten.

Wie Spitz es heute im Webinar so schön gesagt hat, dieses kleine cashflowstarke Portfolio hat die Einleitung einer neuen Ära ermöglicht, nämlich dem Aufbau eines Portfolios auch mit großen Parks. Und die treiben nun auch immer mehr unsere Green Energy ergebnisseitig an. Zunächst einmal PVA Cronheim-Bahr 1-3: 10,6 MWp. Startschuss hier 2019 der Erwerb der Freiflächen und deren unbebauten Projektflächen sowie der Solar-Ausschreibung. 2020 dann Inbetriebnahme.

Zwischendrin kluges Asset Management, Verkauf kleinerer Anlagen Tschechien und lukrative Refinanzierung (dazu gleich mehr). Dann unser ganz großes Vorzeigeprojekt: PVE-Meinheim: 12,75 MWp (80 %, hier das erste Mal Minderheiten mit dabei). Aber was für ein Projekt: Agri-PV, die Module schweben 2-3 Meter über dem Boden. Unten drunter kann längs ein großer Traktor durchfahren. Heute im Webinar wurden tolle Bilder gezeigt.

Das Ergebnis dieser Entwicklung: Unsere neuen "Porsche"-Anlagen (Baujahr ab 2019) erzeugen nun bereits mehr als die Hälfte der Strommengen. Obwohl die PVA Meinheim erst recht spät in August 2022 angefangen hat zu produzieren, konnte in der Green Energy-Gruppe in 2022 ein Überschuss von 1,25 Mio. € erzielt werden. Erträge aus Beteiligungen (der die Assets haltenden Töchter) 1,7 Mio. € abzüglich der Verwaltungskosten.

Finanzielle Aufstellung

Das macht schon Spaß sich anzuschauen: Das Darlehen an die Mutter (unsere börsennotierte M&S) vollständig zurückgezahlt + Dividenden von 300 TEUR an die Mutter abgeführt. Die Verbindlichkeiten auf nunmehr nur noch 4,8 Mio. € gesenkt. Eigenkapitalquote (und damit wären wir wieder bei den Belgiern) 7C-Niveau stolze 42 %. Die noch bestehenden Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen die 2034-Anleihe 3 Mio. € mit 4,25 % Verzinsung (kündbar alle 2 Jahre ab Mai 2024) und noch Genussrechte 596 TEUR mit 3,75 % Verzinsung, Laufzeit August 2026. Also finanziell hat das herausragende Jahr 2022 (Zubau und natürlich Sondererlöse Strompreis) unsere kleine Green Energy doch gut mit Geld überschwemmt. Trotz der Rückführung des Darlehens zu damaligen Zwischenfinanzierung und der Dividendenzahlung 300 TEUR an die Mutter, gut Luft für Optimierung & Ausbau des Portfolios.

Ein kleiner aber feiner Projektierer

Großen Respekt, was Spitz hier leistet. Eigentlich eine One-Man-Show mit ein wenig TZ-Support von Anton & Buchhaltung. Neben den Hersteller-Wartungsverträgen viele Kooperationen mit Technikern, Gutachtern etc., die vor Ort sind und auch monitoren. Das Ausbauziel 60 MW wollte Spitz heute im Webinar nicht kommentieren. Letztes Jahr fiel es inoffiziell mal in einem Webinar. Die Antwort und Begründung von Spitz war gut: Es besteht kein Druck so schnell wie möglich einfach nur die Erzeugungskapazität zu erhöhen. Bereits letztes Jahr sowie dieses und teilweise auch noch nächstes Jahr sind einige Modernisierungsmaßnahmen (Rückstellung 200 TEUR wurden in 2022 schon getätigt, ansonsten wäre das Ergebnis noch höher gewesen) geplant. Da fließt gar nicht so viel Kapital, dafür jedoch umso mehr Kapazität rein. Wird die Erzeugungseffizienz dann aber natürlich auch verbessern.

Projektpipeline

Am Greifbarsten Ausbau PVA Rote Jahne von aktuell 0,56 MWp auf bis zu 6 MWp. Laut Spitz soll der Ausbau noch dieses Jahr in einem ersten Step vonstattengehen. Daneben befinden sich weitere Projekte im frühen Stadium der Genehmigung und Spitz führt auch immer wieder Gespräche mit Blick auf bereits produzierende Anlagen. Also in Sachen Ausbau ist hier eher ein konstanter Zuwachs zu erwarten, was auch ganz gut mit der Cashflow-Generierung zusammenpasst. Mit diesem Jahr dann auch Meinheim voll mit dabei sammelt sich da heuer und mit Blick auf die nächsten Jahre sicherlich auch finanziell ein schöner Puffer für größere Projektierungen an.

Ausblick

2023 also eine Mischung Modernisierung Bestandsanlagen + Ausbau Rote Jahne. Daneben natürlich viele weitere Gespräche und frühe Genehmigungspipeline vorantreiben. Zudem wird immer noch auf Ausgleichzahlungen Redispatch gewartet. Alles in allem vielleicht weniger ein Jahr der großen neuen operativen Meilensteine, sondern nach starkem Zubau mit scheinbar fast perfekten Timing ruhig und konstant qualitativ und quantitativ – und vor allem höchst profitabel – weiter wachsen. Ich sehe wenig bis gar keine "großen" Stolpersteine für Spitz, die ihm von seinem Lauf abhalten könnten. Finanzierungsseite viel Luft und bodenständig wie eh und je.

M&A-Aktie

Wo ich mich Augen reibend noch sehr wundere – vielleicht kann das jemand erklären? – wie der Überschuss bei unserer börsennotierten M&S zusammenkommt. Von der Green Energy stammen ja "nur" 422,5 TEUR (300 TEUR Dividende + 122,5 TEUR Umlage). Sprich die restlichen 977 TEUR (der insgesamt 1,4 Mio. € "Erträge aus Beteiligungen") müssen entweder von der M&S Nachhaltige Vermögensverwaltung oder der M&S Green Estate kommen. Mit Blick auf unser Kronjuwel Green Energy ist dies natürlich umso beeindruckender, da der Großteil des Millionenüberschusses aus 2022 für den weiteren Ausbau in der Green Energy belassen wurde – ...und dennoch die Mutter, unsere börsennotierte M&S, ebenfalls einen Millionenüberschuss hat (ohne dass dies zu Lasten der Substanz und damit des Zubaus der Green Energy ging). Das beschert nun natürlich bereits viel Spaß & Vorfreude auf das Webinar nächste Woche.

Spannend und für mich genauso überraschend. Die Mutter hätte man ja schon in der Vergangenheit problemlos schöner und realistischer darstellen können (am einfachsten mit einer Konsolidierung der Töchter). Jetzt hat man das dadurch gemacht, dass die Energy ihren Gewinn an die Mutter weitergereicht hat. Nach allem was man bislang so kommuniziert hatte (Augenmerk bis 2024 allein auf Entwicklung der Töchter...) war nicht für dieses Jahr zu rechnen, dass man entdeckt, dass eine schöne Töchter meist auch eine schöne Mütter haben... Wenn man sich jetzt noch zu ein (und sei es nur inoffiziellen) Konsolidierten Zahlen durchringen könnte (in einem Format in dem man suchen, kopieren und zitieren kann) dann wäre das ein großer Schritt nach vorne zu einer realistischen Darstellung.

Also ähnlich wie es die Green Energy mit ihren Töchter ja auch macht.

Zur Energy: konsolidierter Umsatz Green Energy 2022: 6,21 Mio, Vorjahr 3,65 Mio, obwohl Redispatch Entschädigungen aus 2022 nach 2023 verschiebt). -> Sehr sehr stark. Vor allem wenn man die erste grobe Schätzung der Umsätze für 2022
daneben stellt die man im Februar in einem Call in den Raum gestellt hatte: >5,5 Mio.

Und das trotz technischer Problemchen:
- In Laussig 0,5 MW gab es einen Brand, der zu einem Stillstand im Winter führte
- Rote Jahne läuft nach dem Wechselrichtertausch im Frühjahr jetzt wieder ordentlich
- Beim Bau von Meinheim waren einige Probleme mit Dienstleistern zu regeln
- Kirchengel hatte im Sommer ein Problem das zu 6 Wochen Ausfall geführt hat.

PS: Eine M&S dürfte in HJ2 übrigens stärker als andere IPPs vom Wegfall der Erlösabschöpfung profitieren, da sie den höchsten Anteil von guten PPAs im Portfolio hat. Wäre interessant zu wissen, ob das in der Prognose der Konzernmutter für 2023 (250-300.000 Euro) schon eine Rolle gespielt hat. Ich vermute eher nicht (Das Dokument ist am 10.4 erstellt und am 9.5. testiert worden).

Termin für die HV steht nun auch. Dieses Jahr auch ein wenig früher. Die 1-2 Wochen zuvor Ende Juli kommen dann die offiziellen Jahreszahlen 2022.

Die Personalie Werner Lorbach erachte ich auch als sehr positiv. Die Infrastruktur bei M&S ist, wenn man das so sagen kann, eigentlich viel zu gut für das kleine Fondsvolumen. Die Transparenz und Aufmachung mit der eigenen Fondshomepage ist wirklich exzellent: https://www.umweltfonds-deutschland.de/ ...das Einzige was halt fehlt, ist das Volumen. Das wird nun spannend weiter zu beobachten, inwiefern Lorbach da PS auf die Straße bekommt. Leicht für uns alle messbar ist es immerhin anhand der Fondsvolumina. Und durchaus ein wenig zusätzlicher Rückenwind müsste gerade doch durch das PR-Eigentor von Ökoworld drin sein. Da ist schon einiges an Geld abgeflossen beim Ökofondspionier in Deutschland. Ich hätte nichts dagegen, wenn davon ein wenig bei uns in den Fonds landet.

Sehr schade erachte ich nur, dass die Webinare nicht mehr auf dem YouTube-Kanal hochgeladen werden. Das Abhalten derer ist natürlich auch schon in Sachen Transparenz herausragend. Aber das Transparenz-i-Tüpfelchen war natürlich die Mediathek auf YouTube. Das wäre doch sehr schön, wenn dies wieder fortgesetzt wird.