Egbert Prior
Steht TUI vor dem turnaround?
Aber die Hannoveraner haben die Pandemie überlebt! Sie hatten Staatshilfen in Höhe von 4,3 Milliarden erhalten in Form von Kapitalspritzen, Anleihen und Kreditlinien.
Beim aktuellen Kurs von 5,91 Euro zeigt die TUI-Aktie Ansätze zur Bodenbildung. Auch die fundamentalen Rahmendaten haben sich entscheidend verbessert durch eine Absenkung der Verschuldung und deutlich niedrigeren Zinskosten, freut sich TUI-Chef Sebastian Ebel.
Im Aktienkurs findet man davon noch nichts, die Notiz entspricht nahezu einem Rekordtief. Es gab auch eine Kapitalzusammenlegung von 10 zu 1. Im Klartext: Wer vorher zehn Aktien hatte, besitzt jetzt nur noch eine. Die Kapitalerhöhung fand unter erschwerten Bedingungen statt. Der Hauptaktionär, der Oli-garch Alexej Mordaschow, durfte an der Kapitalerhöhung nicht teilnehmen, wegen der Sanktionen gegen Rußland.
Die TUI-Aktie könnte bald durchstarten. Die Reiselust der Deutschen ist grenzenlos. Die Nachfrage befindet sich längst auf dem Vor-Corona-Niveau. Selbst die Kreuzfahrtbranche erwartet Passagierzahlen in Höhe der Vor-Corona-Zeit beziehungsweise noch darüber. Das Geschäft mit Kreuzfahrten spielt bei TUI eine wichtige Rolle. Weltweit haben die Reisebuchungen für 2023 wieder die Marke von 1 Billion Dollar überschritten. Besonders gut laufen Pauschalreisen, das Kerngeschäft der Hannoveraner.
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Fundamentale Bewertungskennzeichen signalisieren eine Unterbewertung der TUI-Aktie. Die Marktkapitalisierung schlappe 8,7 Milliarden, das KGV lediglich 6. Fazit: TUI ist unverschuldet in schwere See geraten. Nur der Staat konnte den Tourismuskonzern retten. Jetzt konnten die Hilfen zurückgezahlt werden. Die Niedersachsen können sich jetzt wieder voll auf das boomende Touristikgeschäft konzentrieren. Die Aktie ist ein spekulativer Kauf.