2000-US-Dollar-Marke im Visier
Eskalation im Nahen Osten pusht Interesse an Gold
Die Lage im Nahen Osten lässt Anleger wieder stärker auf krisensichere Investments wie Gold setzen. Doch es gibt es auch Alternativen.
- Gold als sicherer Hafen gefragt wegen Nahost-Konflikt.
- Unze Gold verteuert sich um fast 5%.
- Preis über 2000 US-Dollar unwahrscheinlich, Alternativen attraktiv.
Gold gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten – und steht seit dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und der Hamas wieder verstärkt im Fokus von Investoren. Die Unsicherheit darüber, wie es in der Region weitergeht und welche Kreise der Nahost-Konflikt noch ziehen wird, lässt wieder mehr Anleger auf das Edelmetall setzen. In den letzten Tagen verteuerte sich die Unze Gold um fast fünf Prozent, was einem Gegenwert von rund 100 US-Dollar entspricht.
Aktuell kostet eine Unze rund 1920 US-Dollar und dürfte laut Einschätzung vieler Marktexperten angesichts der Lage im Nahen Osten sowie in der Ukraine in absehbarer Zeit nicht an Wert verlieren, sondern eher gewinnen. Ob der Preis aber langfristig über die Marke von 2000 US-Dollar steigen wird, bleibt abzuwarten. Denn es gibt attraktive Alternativen und das Edelmetall hat einen entscheidenden Haken: Es erwirtschaftet keine Rendite, die aus Investoren-Sicht zu den wichtigsten Kriterien einer Anlage zählt.
US-Zinspolitik als Indikator
Matthew Miller, leitender Aktienanalyst bei CFRA Research, hält einen Anstieg über 2000 US-Dollar derzeit eher für unwahrscheinlich, da der starke US-Dollar und steigende reale Renditen Anlegern "überzeugende Optionen für sichere Anlagen", böten. So habe sich die reale Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe auf 2,4 Prozent erhöht, nachdem sie im März 2022 noch ein Minus von einem Prozent verzeichnete. Das schmälert die Attraktivität von unverzinslichen Wertpapieren und Edelmetallen, da sich die Opportunitätskosten des Haltens durch höhere Renditen anderer Anlageklassen erhöhen.
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Auch Kyle Rodda, Finanzmarktanalyst bei Capital.com, ist im Hinblick auf eine Rekord-Hausse beim Goldpreis eher skeptisch, wie Marketscreener schreibt. Grund hierfür seien die nach wie vor sehr robusten US-Wirtschaftsdaten und der anhaltende Aufwärtstrend bei Renditen.
Einen Termin, den viele Marktteilnehmer auch vor diesem Hintergrund mit großem Interesse erwarten, ist die Sitzung der US-Notenbank Fed in zwei Wochen. Dann wird sich entscheiden, wie es mit der Zinspolitik der USA weitergeht. Für diese Woche hat deren Vorsitzender Jerome Powell zudem eine Rede angekündigt. Derzeit rechnet das Gros der Marktexperten damit, dass der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank seinen Höhepunkt bereits erreicht hat und der Trend hier erstmal nicht weiter nach oben zeigt.
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Autor: (ir) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion
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