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     1125  0 Kommentare Neue Studie widerlegt die These von der steigenden Ungleichheit

    Geben Sie bei Google „rising inequaltiy“ ein, dann bekommen sie 75 Millionen Treffer. Kann eine These, die so oft wiederholt wurde falsch sein?

    Für Sie zusammengefasst
    • These von steigender Ungleichheit oft wiederholt, aber nicht wahr.
    • Anteil der Reichen am Einkommen in den USA kaum gestiegen.
    • Steuern und Transferleistungen beeinflussen tatsächliches Einkommen.

    Wenn eine These hundertmal wiederholt wird, glauben viele Menschen sie, wenn sie Millionen Mal wiederholt wird, zweifelt kaum noch jemand. Insbesondere die USA werden immer wieder als Beispiel dafür angeführt, dass die „Schere zwischen Armen und Reichen“ ständig weiter auseinander gehe. Aber zwei Experten vom Office of Tax Analysis beim US Finanzminsterium und beim Joint Committee on Taxation beim US-Kongress haben jetzt in einem fast 50 Seiten umfassenden Aufsatz im renommierten Journal of Political Economy belegt, dass diese These nicht stimmt.

    Der linke französische Ökonom Thomas Piketty gilt als Kronzeuge für die These von der ständig steigenden Kluft zwischen Arm und Reich. Damit begründet er u.a. Forderungen danach, die Steuern für Reiche auf bis zu 90 Prozent zu erhöhen und allen jungen Leuten 120.000 Euro Startguthaben vom Staat zu „schenken“. Bekanntlich haben Linke und SPD diese Forderungen nach einem „Grunderbe“ inzwischen übernommen, auch wenn sie etwas „bescheidener“ nur 50.000 bzw. 60.000 Euro verschenken wollen.

    Piketty hatte berechnet, dass sich der Anteil des obersten einen Prozents der Reichen in den USA seit 1962 mehr als verdoppelt habe. Die beiden amerikanischen Autoren kommen auf eine Zahl, die weitaus weniger dramatisch klingt. Der Anteil des Einkommens vor Steuern des reichsten 1 Prozents in den USA stieg von 11,1 Prozent (1962) auf 13,8 Prozent (2019), also um 2,7 Prozentpunkte. Berücksichtigt man aber Steuern und Transferzahlungen, dann betrug der Anstieg im gleichen Zeitraum nur 0,2 Prozentpunkte (von 8,6 auf 8,8 Prozent).

    Und selbst bei diesen Zahlen muss man berücksichtigen, dass es keineswegs die gleichen Personen sind, bei denen sich über Jahre oder Jahrzehnte der Reichtum oder ihr Anteil am Reichtum steigert. Nur etwa 40 Prozent derjenigen, die zu den Top-Verdienern gehörten, behielten diese Position auch in den folgenden drei Jahren. Ein Fehler, dem man häufig in der Ungleichheitsdiskussion begegnet, wo statistische Kategorien mit einzelnen Personen verwechselt werden.

    Dass die Zahlen von Piketty und Auten & Splinter auseinanderdriften, hat mehrere Gründe. Zunächst berücksichtigte Piketty nicht die Änderungen, die sich durch Steueränderungen ergaben. Bevor Ronald Reagan die Steuern massiv senkte, ließen viele reiche Amerikaner ihre Gewinne lieber in Kapitalgesellschaften (C-corporation), statt sie auszuschütten. Deshalb tauchten diese Einkünfte in den Steuererklärungen der Reichen nicht auf und die reichen Amerikaner erschienen ärmer als sie es waren. Nach der Steuerreform wechselten viele zu sogenannten S-Corporationes, bei denen die Einkünfte direkt den Anteilseignern zugeschrieben werden können und somit in den Steuererklärungen der Reichen auftauchen. (Weiter auf Seite 2)


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Neue Studie widerlegt die These von der steigenden Ungleichheit Geben Sie bei Google „rising inequaltiy“ ein, dann bekommen sie 75 Millionen Treffer. Kann eine These, die so oft wiederholt wurde falsch sein? Wenn eine These hundertmal wiederholt wird, glauben viele Menschen sie, wenn sie Millionen Mal wiederholt wird, zweifelt kaum noch jemand.

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