Unternehmer, Manager und Polizisten morden besonders oft im Tatort
„Der Mörder ist immer der Gärtner“, das war gestern. Heute sind es, wie eine aktuelle Auswertung zeigt, vor allem Unternehmer und Manager.
- Unternehmer und Manager sind heute die Mörder im Tatort.
- Reiche werden in Filmen oft negativ dargestellt.
- Hollywood und deutsche Krimiserien zeigen Reiche als Bösewichte.
Der Mittelstands-Verband BVMW hat alle Folgen der ARD-Krimiserie Tatort seit 2018 ausgewertet. Das Ergebnis: Mit 39 Folgen, in denen Unternehmer, Manager oder Selbstständige die Mörder sind, nahmen
diese den Spitzenplatz ein, noch vor Berufskriminellen (28). Direkt danach folgen Polizisten als Mörder (23 Mal). Das sind also die Bösewichte. Nicht verwundern dürfte, dass sieben Mal
Rechtsextreme bzw. Reichsbürger morden, aber kein einziges Mal ein Linksextremer.
Und wer sind die „Guten“? Nur in jeweils einer Serie ab 2018 mordete ein Journalist, ein Arbeiter oder ein Arbeitsloser. Mit der Realität dürfte all dies nichts zu tun haben: „Die Kriminalstatistiken der staatlichen Kontrollinstanzen - der Polizei, der Staatsanwaltschaft, der Gerichte und Strafvollzugsanstalten
sind ziemlich eindeutig, wenn es um den Zusammenhang von entdeckter, verurteilter Kriminalität und sozialer Schichtzugehörigkeit geht. Diese Kriminalität ist eindeutig schichtspezifisch verteilt.
Untere Schichten sind deutlich überrepräsentiert im Gegensatz zu Mittel- oder Oberschicht.“ Im Krimi ist es umgekehrt. Und dass Polizisten zu den Gruppen gehören, die besonders oft morden,
entspringt auch der Fantasie linker Tatort-Drehbuchautoren.
Die Auswertung des BVMW bestätigt, was bereits 2017 eine Erhebung des Vergleichsportals
Netzsieger ergab, dass sogar 1023 Folgen seit 1970 auswertete. Das Ergebnis damals entspricht dem der aktuellen Auswertung: „Die mit Abstand mörderischste Berufsgruppe sind Unternehmer,
Manager und Selbstständige.“ Sie mordeten 109 Mal.
Auch in Hollywood-Filmen sind Reiche die Bösen
Auch in Kinofilmen werden Reiche überwiegend negativ dargestellt. Im Rahmen meiner Studie „Die Gesellschaft und ihre Reichen“ wurden 560 Kinofilme analysiert, wobei insgesamt 43, in denen Reiche eine Hauptrolle spielten, eingehend einer systematischen Inhaltsanalyse unterzogen wurden. Zu Beginn der analysierten Filme wurden 31 von 43 Reichen mit einem negativen Charakter, aber zugleich als kompetent dargestellt. Diese Reichen wurden als überheblich, unsympathisch, kaltschnäuzig, unmoralisch und egoistisch gezeigt, aber zugleich als kompetent, einfallsreich, wagemutig und visionär. (Weiter auf Seite 2)
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