Schwerer Schlag
Adidas verliert Ausrüstervertrag mit DFB: Wie schlimm ist der Wechsel zu Nike?
Der Deutsche Fußball-Bund wird ab 2027 eine neue Ära mit Nike als offiziellem Ausrüster beginnen, womit eine über sieben Jahrzehnte währende Partnerschaft mit Adidas endet.
- DFB wechselt ab 2027 von Adidas zu Nike als Ausrüster.
- Nike bietet finanziell attraktivstes Angebot für Nationalmannschaften.
- Adidas-Aktie trotz Wechsel auf "Overweight" bewertet, Nike plant hohe Investitionen.
Nike wird die Nationalmannschaften von 2027 bis 2034 ausstatten, nachdem es das finanziell attraktivste Angebot vorgelegt hat. DFB-Präsident Bernd Neuendorf betonte die Bedeutung der Partnerschaft für die zukünftige Entwicklung des Fußballs in Deutschland. Während Adidas seit 1954 die deutsche Mannschaft ausstattete, wird die Zusammenarbeit nach der Verlängerung im Jahr 2019 nun 2026 auslaufen.
Die Nachricht von der neuen Partnerschaft mit Nike wird von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, als schwerer Schlag für Adidas gewertet. Er sieht darin nicht nur direkte Einnahmeverluste, sondern auch einen signifikanten Reputationsschaden für Adidas, das nicht mehr Ausrüster des eigenen Landes sein wird. Nike plant, ab 2027 jährlich mindestens 100 Millionen Euro zu investieren, was mehr als das Doppelte des Betrags ist, den Adidas bisher gezahlt hat.
Die US-Bank JPMorgan lässt die Aktie von Adidas trotz des Wechsels auf "Overweight" mit einem Kursziel von 227 Euro. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von circa 14 Prozent. Analystin Olivia Townsend weist darauf hin, dass der Wechsel und die frisch herausgegebenen Quartalszahlen von Nike begrenzte Auswirkungen auf die Aktienkurse von Adidas und Puma haben dürften, da beide Unternehmen bereits Ausblicke bis 2024 gegeben haben. Sie hebt hervor, dass der Gewinn je Adidas-Aktie dank starker Bruttomargen und geringerer Investitionen deutlich über den Schätzungen lag und die Lagerbestände sich besser als erwartet entwickelt haben.
Das Analysehaus Jefferies bewertet die Adidas-Aktie weiterhin mit Halten – bei einem Kursziel von 185 Euro. "Die Zahlen zum dritten Geschäftsquartal und eine gesenkte Umsatzprognose des US-Sportartikelherstellers Nike ließen gemischte Rückschlüsse auf die europäischen Wettbewerber zu", schreibt Analyst James Grzinic in einer heute veröffentlichten Research-Studie. Die Fortschritte bei den Lagerbeständen seien weiterhin gut, aber das Risiko steigender Investitionen sei ein potenzielles neues Risiko für die Branche.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
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