Morning News 15.01.13

Printomania

Guten Morgen,

Super-Ben is back. Gestern flog er wieder in Höchstform zu Studenten an die Universität Michigan und überlieferte sein Mantra. "Lieber Kongreß, ihr müßt die Schuldenobergrenze erhöhen, ansonsten droht der Staatsbankrott." Wie man so einen Blödsinn vor jungen Menschen, die die Zukunft eines des am höchsten verschuldeten Landes zu ertragen haben, verzapfen kann, wird sich mir nie erschließen. Die Volkswirtschaft und der Haushalt eines Landes werden nicht durch Gelddrucken gestärkt, sondern durch Leistung und Effizienz seiner Wirtschaft. Doch damit das Mantra bei den jungen Staatsbürgern besser ankommt, muß es wiederholt werden. Deshalb dauert es auch gar nicht lange, bis der Mitläufer Geithner die Gebetsmühle von Super-Ben übernimmt und mit nicht wiedergutzumachendem Schaden für die US-Wirtschaft droht, sollte es nicht zu einer Ausweitung der Schuldengrenze kommen. Arme Studenten in den USA. Bitte glaubt nicht alles, was mache  Euch Kraft ihres Amtes erzählen wollen, denn Euch legen sie keine 1-Billion-USD-Münze ins Portemonnaie.

DIe USA nehmen damit das Rennen um die weichste Währung im Neuen Jahr wieder auf. Japan hatte bereits kräftig vorgelegt. In gerade einmal 2 Monaten hat die japanische Währung mehr als 10 Prozent ihre Wertes gegen den USD verloren. Nun muss gar der japanische Wirtschaftsminister seinen Premier bei dessen beabsichtigter Yen-Schwächung stoppen. Völlig zu recht beklagt er, daß ein schwacher Yen zwar den großen Exporteuren des Landes helfen werde, die Bürger zu Hause sich aber ihr Leben kaum noch werden leisten können. Lieber Herr Amari, ihre Bemühungen um eine gerechtere Welt in allen Ehren, aber reales Wirtschaftswachstum interessiert ihren Regierungschef leider genauso wenig wie Herrn Bernanke, Herrn Geithner, Herrn Obama, Frau Merkel, Herrn Schäuble oder Herrn Draghi. Es geht darum, den Menschen Wachstum in nominalen Größen vorzugaukeln. Und daran werden auch sie nichts ändern, bis die Bürger selbst endlich merken, daß sie sich von steigenden Aktienindizes bei offiziell geleugneter Inflation nichts kaufen können. Dies gilt übrigens nicht nur für Japan.

Wohl weniger nur Sparmaßnahmen der Käufer als vielmehr eine Abkehr vom Produkt spürt derzeit Apple. Gestern testete der Apfelkurs seine 11-Monatstiefs und gleichzeitig die Marke von 500 USD. Der Hype ist nicht nur vorübergehend zu Ende, er könnte auch dauerhaft vorbei sein. Tim Cook schafft es einfach nicht, die Genialität seines Vorgängers Jobs an den Tag zu legen. Mit ihm an der Spitze verharrt  Apple in dem Dilemma mangelhafter und dabei noch teurer Produkte. Schauen Sie sich einfach um in Ihrem Bekanntenkreis, wo Samsungs Galaxien sich ausbreiten.

Bleibt uns in Deutschland noch ein Wort zu Thyssenkrupp zu verlieren. Dividende für 2012 gestrichen, hochdefizitäre Stahlwerke in Brasilien und den USA, Betriebsräte und Personaldirektoren, die es sich bei Unternehmensreisen in der Luxusklasse gutgehen lassen, während sie Massenentlassungen proklamierenm, und ein Aufsichtsrat Cromme, dessen Abberufung mittlerweile aus vielen Ecken gefordert wird. Alles in allem also sehr viel Zündstoff für die am Freitag dieser Woche stattfindende Hauptversammlung. Da kommt die Heraufstufung durch die Deutsche Bank sowie die Zurückeroberung der 200-Tage-Linie ganz gut zur Hilfe. Buy on bad news?

Tendenz Vorbörse: "KEINE HILFE VOM FRISCH GEDRUCKTEN NIKKEI"

In diesem Sinne "Happy Trading!!!"