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     2826  0 Kommentare Viel Lärm um nichts!

    Es bleibt amüsant: In den gleichen Medien, die am Dienstag nach der Italien-Wahl noch die warnenden Horror-Meldungen veröffentlicht haben, ist nun zu lesen, dass es ja bekannt sei: Politische Nachrichten haben kurze Beine (sind also von kurzzeitiger Auswirkung auf die Börse). Ein grundsätzlich richtiger Ansatz, und natürlich wäre es schön gewesen, diese Erkenntnis in eben diesen Medien schon am Dienstag gelesen zu haben, aber geschenkt. Doch selbst dieser Spruch, in der Sache sicherlich richtig, passt nicht zur aktuellen Situation. Schließlich haben wir gerade erst die längste Phase politischer Börsen, die diesen Satz quasi persiflierte, hinter uns – wenn wir nicht sogar noch mitten drin stecken!

    Der Lerneffekt

    Sie erinnern sich, ich hatte am Dienstag zur Wahl in Italien geschrieben, dass die Anleger sich doch freuen sollen, weil die Wahl den Euro wieder erheblich unter Druck gebracht hat. Und hinzugefügt, dass ich damit rechne, dass die Wahl schnell vergessen sei. Das ist nun eingetreten, wie Sie selbst an der Entwicklung im DAX (und dem Euro) sehen können. Ich schreibe das erneut nicht, um darzustellen, dass ich Recht hatte – dieses Ego-Spielchen bringt mir nichts.

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    Mir geht es wirklich darum, darzustellen, wie sehr die Börsen-Medien im Mainstream-Gefühl des Marktes gefangen sind. Die Journalisten, welche die Texte schreiben, sind genauso emotional unterwegs, wie die vielen Trader, die mit ihren Nasen dicht an den Bildschirmen kleben und bei der kleinsten Bewegung in größere Hektik verfallen.

    Der Höhepunkt der Distanzlosigkeit

    Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich früher genauso emotional gehandelt habe. Den Hochpunkt dieser hysterischen Marktverbundenheit erreichte in den Anfängen meiner Trader-Karriere, als der DAX nach einer längeren Phase lustlosen Handels 20 oder 30 Pünktchen ins Minus rauschte. Auf meinem sehr kurzfristigen Intraday-Tick-Chart sah dies wie ein ziemlich heftiger Crash aus. In heller Aufregung suchte ich im Netz und bei meinen Traderkollegen nach Antworten für diesen Einbruch. Ein Kollege erwiderte lapidar: „Hey, was ist denn los? Es ist doch nichts passiert!“, und fuhr lachend fort: „Lass doch die Tickcharts sein und schalt einfach mal einen Zeithorizont höher!“. Er kannte das Phänomen. Als ich auf den Stunden- und Tageschart wechselte, wurde mir die plötzlich die Absurdität meines Handelns bewusst. Auf dem Tageschart war dieser Kursrückgang kaum mehr zu erkennen. Ich hatte völlig überreagiert.

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    Jochen Steffens
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    Verfasst von 2Jochen Steffens
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